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Vor 74 Jahren: Bedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht

Foto: H.S.

08.05.2024 - von Hanne Schweitzer

- Die WELT erwähnt die bedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht vor 79 Jahren in ihrer Printausgabe am 8. Mai 2024 mit keinem Wort. Es ist auch kein Satz zu finden, in dem vom "Tag der Befreiung" oder Ähnlichem die Rede ist.

- Die BILD verliert ebenfalls kein Wort über das historische Ereignis.

- Die Frankfurter Allgemeine Zeitung veröffentlicht auf Seite 8, die dem Zeitgeschehen gewidmet ist, in der Rubrik "Fremde Federn" einen Text mit der Überschrift: "Die doppelte Botschaft des 8. Mai" Er beginnt so: "Am 8. Mai 2024 wird der Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa zum dritten mal während des neuen großen Krieges auf dem Kontinent, des russischen Krieges gegen die Ukraine, begangen. ... Während 2014 in teilen der deutschen Öffentlichkeit und Politik noch die Fehlwahrnehmung verbreitet war, dass die sowjetischen Opfer mit russischen Opfern gleichzusetzen seien, und eine historische Schuld und Verantwortung vor allem gegenüber Russland bestehe, werden neben den russischen heute auch ukrainische, belarussische und andere ehemals sowjetische Opfer des deutschen Vernichtungskriegs stärker beachtet. in Russland wird das als Bedrohung angesehen, weil man um den Verlust der Deutungshoheit über die Geschichte des „Großen Vaterländischen Krieges“ fürchtet. ..."
Deutsch-Ukrainische Kommission
Der Kommission gehören Guido Hausmann,Tanja Penter, Miloš ?ezník, Martin Schulze Wessel, Kai Struve, Ricarda Vulpius und Anna Veronika Wendland von der deutschen sowie Polina Barwinska, Gelinada Grintschenko, Wladyslaw Hrynewytsch, Jaroslaw Hryzak, Olexandr Lysenko, Jurij Schapowal und Ihor Schtschupak von der ukrainischen Seite an."

- Die Neue Zürcher Zeitung: Kein Wort

- Die Rheinische Post: Sonderseite!

DFG: Über Militarismus und Pazifismus
Der linksliberale Erzdemokrat Ludwig Quidde (1858-1941) war ab dem Ersten Weltkrieg 15 Jahre lang Vorsitzender der Deutschen Friedensgesellschaft und erhielt 1927 den Friedensnobelpreis. Er schrieb schon 1893 die heute leider wieder hochaktuelle Warnung:
„Jede Stärkung des Militarismus kommt schließlich reaktionären Bestrebungen zugute, und will man einer freieren Auffassung im Staatswesen die Bahn öffnen, so muss man entschlossen den Militarismus angreifen; denn in ihm steckt der Kern und der Halt des im Grunde doch noch immer halbdespotischen Systems. … Mit dem brutalen Übermute des Siegers wird der Militarismus unserem Kulturleben, der bürgerlichen Gesellschaft und der Freiheit den Fuß auf den Nacken setzen und wird unser wirtschaftliches Leben für seine Zwecke ausnützen.“
Die hier vorgelegte Sammlung enthält vier Schriften Quiddes über Kriegsideologie und Pazifismus: „Der Militarismus im heutigen Deutschen Reich“ (1893); „Caligula“ (Skandal-Satire, 1894); „Geschichte des Pazifismus“ (Überblick, 1922); „Im Kampf gegen Cäsarismus und Byzantinismus im Kaiserlichen Deutschland“ (Erinnerungen, 1926).
Ludwig Quidde: Vier Texte aus dem Jahren 1893-1926. Deutsche Friedensgesellschaft Link

Quelle: diverse