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EU: Ungleichbehandlung im Gesundheitsbereich

Europäische Union - 20.10.2005

Ungleichbehandlung im Gesundheitsbereich angehen: Diesem Thema war die Konferenz „Governing for Health“ am 17./18. Oktober in London gewidmet.

AGE nahm an dieser Konferenz des britischen EU-Vorsitzes teil. Die zweitägige Konferenz war in Plenarsitzungen und Workshops, Randtreffen und Gruppen zur Politikentwicklung untergliedert, die alle das Thema Ungleichbehandlung im Gesundheitsbereich zum Gegenstand hatten.

Zwei wichtige Studien wurden auf der Konferenz ebenfalls präsentiert: Health Inequalities: a Challenge for Europe (2005) http://www.fco.gov.uk/Files/kfile/HI_EU_Profile,0.pdf

Obwohl es keine Sitzung gab, die sich speziell mit der Bekämpfung der Ungleichbehandlung bei älteren Menschen befasste, betonten mehrere Experten, dass ältere Menschen diesbezüglich eine besonders anfällige Gruppe darstellen.

Einer der Konferenzhöhepunkte war der Beitrag von Iréne Nilsson Carlsson, Direktorin der Abteilung für Öffentliche Gesundheit des Schwedischen Ministeriums für Gesundheit und soziale Angelegenheiten, die für die Erstellung der Regierungsbilanz in Bezug auf die Leistungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit zuständig ist. Sie betonte die Verantwortung der Regierung für eine gute öffentliche Gesundheit, in der ein Querschnittsansatz erforderlich ist und wo Gesundheitsgrößen eine wichtige Rolle für Gesundheitsförderung und Prävention spielen. Im Bereich der Gesundheitsgrößen müsse der Fokus auf den anfälligen Gruppen wie älteren Menschen, Einwanderern usw. liegen, erklärte sie.

Luigi Bertinato, Direktor des Internationalen Büros für Gesundheit und soziale Angelegenheiten, Region Venetien (Italien), stellte heraus, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen regionalen und lokalen Behörden in der Bekämpfung der Ungleichbehandlung im Gesundheitsbereich ist. Die europäischen Regionen und Städte böten große Möglichkeiten, gute Praktiken im Gesundheitssektor zu schaffen, so Bertinatio. Des Weiteren fügte er hinzu, der Prozess der Dezentralisierung der Gesundheitsversorgungssysteme und der öffentlichen Gesundheitssysteme in den Regionen in Europa verlaufe parallel zur gegenwärtigen Debatte über das Recht der EU-Bürger auf gleichen Zugang zu Gesundheits- und Sozialpolitiken in den EU-25-Ländern. Der Aktionsplan Gesundheit der Gemeinschaft für die Region Venetien sei (nicht nur, sondern auch) auf die älteren Menschen zugeschnitten, und es würden alle Anstrengungen unternommen, um die Autonomie älterer Menschen zu erhalten (z.B. spezielle Telefonleitungen für ältere Menschen, Möglichkeit für Senioren, die Universität zu besuchen). Abschließend meinte er, ein sich selbst tragendes Wohlfahrtssystem gehe soziale, gesundheitliche und wirtschaftliche Ungleichbehandlung an.

In den Schlussfolgerungen verwiesen die Experten darauf, wie wichtig es ist, Gesundheit zu verbessern, d.h. Krankheiten weltweit zu verringern. Es muss einen konzertierten Aktionsplan aller nationalen, regionalen und lokalen Akteure und Organisationen geben, die mit Gesundheitsfürsorge zu tun haben, um den universellen Zugang zu Gesundheit zu ermöglichen. Die Schlussfolgerungen des Treffens werden in Kürze auf der Website
der britischen EU-Präsidentschaft verfügbar sein. Unterdessen können Sie auf folgender Website vorbeischauen :
http://www.eu2005.gov.uk/servlet/Front?pagename=OpenMarket/Xcelerate/ShowPage&c=Page&cid=1107293391098&a=KArticle&aid=1129039975130
Rat „Gesundheit”: Minister bemühen sich, die Kontinuität der europäischen Gesundheitssysteme sicherzustellen

Die EU-Gesundheitsminister kamen am 21. Oktober zu einem informellen Treffen in Hertfordshire, England, zusammen und betonten, wie wichtig es ist, an den Schlüsselwerten der europäischen Gesundheitssysteme, die auf den Grundsätzen der Universalität (für die gesamte Bevölkerung), Gleichheit (Recht auf gleiche Behandlung) und Solidarität (Prinzip der Umverteilung der Mittel als Grundlage der von der öffentlichen Hand finanzierten Gesundheitsversorgungsleistung) aufruht, festzuhalten. Darüber hinaus bekräftigten die Minister die Notwendigkeit, ein System zu bewahren, dass die Lebensqualität und Gesundheitsversorgung der aktiven, zum Wirtschaftswachstum beitragenden Bevölkerung sicherstellt. Gesundheitskommissar Marcos Kyprianou erklärte wiederholt, Investitionen in die Gesundheitsfürsorge sollten nicht als Kosten, sondern als Investition in die Zukunft angesehen werden. Mehr Informationen über die informelle Tagung unter: http://www.eu2005.gov.uk/servlet/Front?pagename=OpenMarket/Xcelerate/ShowPage&c=Page&cid=1107293391098&

Quelle: AGE