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1/3 der Bevölkerung hat kein Geld zum Sparen

23.11.2005 - von Hanne Schweitzer

Sorge privat vor. Du sollst privat vorsorgen. Private Vorsorge ist gut für dich. Das Mantra der Finanz- und Versicherungswirtschaft soll uns den Kopf vernebeln.

59 Prozent aller Haushalte gibt die Deutsche Bank als Zielgruppe für neue Angebote zur Privatfürsorge an.

Ein Drittel der Bevölkerung hat aber laut Angaben der gleichen Bank kein Geld zum Sparen übrig. Das belegt eine Studie von Axel Börsch-Supan. Er hat sie an der Uni Mannheim im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge erstellt, dessen Träger, Sie ahnen es schon, die Deutsche Bank ist.

Von der Politik wurde diese Nachricht nicht kommentiert. Ein Drittel hat nichts zum Sparen, was soll man da kommentieren, war die 2/3 Gesellschaft nicht schon das Ziel der 1. Kohlregierung?

Dann passt der Befund. 2/3 können sparen, ein Drittel nicht.
Also konzentriert sich die Wirtschaft auf die Mehrheit, bei der ja vielleicht noch ein bißchen mehr rauszuquetschen ist.

Das belegt die Ansicht des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft: Wir sollen, sagt sie, von anderen EU-Staaaten lernen, die sich schon besser auf die fortschreitende Alterung der Bevölkerung eingestelt haben.

So seien Estland und Ungarn mit der Integration von kapitalgedeckten Vorsorgesystemen Elementen in die gesetzliche Altesversorgung, die allein aus Arbeitnehmerbeiträgen gespeist würden echte Vorbilder! Puh ...

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=1079
Quelle: FAZ, 3.8.05, FAZ 28.7.05

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