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Ältere durch angbl. Betriebsstilllegung "entsorgt"

28.06.2007 - von Name + Adresse sind der Redaktion bekannt

Billige Entsorgung älterer Arbeitnehmer durch trickreiche Umgehung des Kündigungsschutzes, hier: eine angebliche Betriebsstillegung.

Ein Umzug und die Verschrottung einiger alter Computer reichten zur Glaubhaftmachung einer Betriebsstilllegung aus. Ob die Firma dann auch tatsächlich geschlossen/stillgelegt wurde oder weitergearbeitet hat, das war dem Gericht nicht wichtig. Auch nicht, dass die Angestellten durch den Trick mit der angeblichen Betriebsstillegung billig entsorgt und an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden.

Was ist passiert:
Im Sommer 2004 teilte der Anwalt der Chefs ohne Angabe von Gründen allen MitarbeiterInnen die Entlassung mit.

Im Dezember 2004 wurde erstmalig von Betriebsstilllegung gesprochen.

Bis Februar 2005 wurden alle sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen beendet und die Architekturfirma angeblich geschlossen. Die jüngeren Mitarbeiter arbeiteten aber über den Kündigungstermin hinaus weiter, auch Fremdarbeitskräfte wurden beschäftigt, weil die Auftragslage so gut war.

Zu diesem Zeitpunkt stand eine Änderung der Firmenadresse an, da die Stadt das Haus, in dem sich das Büro befand, verkaufen wollte.
Der dadurch notwendige Umzug wurde zum Anlass genommen, von Betriebsstillegung zu reden, um die Älteren u. Behinderten billigst zu entsorgen. (In den Maklerschreiben für ein neues Büro war stets von Umstrukturierung des Büros die Rede.)

Die älteren Angestellten durften fortan das Büro nicht mehr betreten. Die Chefs hatten eine Arge gegründet und bestimmt, dass nur die Jüngeren weiterarbeiten sollten. Sie hatten einen Freund als Projektleiter für ein laufendes Projekt eingesetzt, obwohl er dazu gar nicht qualifiziert war. Sie selbst gingen zu allen Besprechungen für dieses Projekt, obwohl sie nicht mehr daran weiterarbeiteten.

Auch der Firmenname wurde weiter benutzt um neue Projekte zu bekommen.

Heimlich waren schon im Sommer 2004 Freunde eingestellt und nach China geschickt worden, wo große Projekte bis heute noch laufen, darunter auch Hochhäuser. Alle Büromitarbeiter sahen z.B. die Bilder der Grundsteinlegung eines neuen Megaprojektes mit den zuvor genannten drauf.

Keinem der älteren und gekündigten Mitarbeiter waren diese Jobs angeboten worden. Die letzten Tage im Büro standen die älteren Kollegen am Computer und druckten aus, wie der Anwalt die Chefs instruierte, wie sie lügen sollten, um den Deal durchzuziehen.

Die Chefs haben ein neues feines Büro, dessen Adresse anfänglich geheim gehalten wurde, wo alles hingewandert ist, Inventar, Projekte, die mehrere Jahre noch weiterlaufen, darunter die Planung ganzer Stadtteile. Die Projektliste betrug über 35 Seiten.

Alles Projekte einer Firma, die es nicht mehr gibt, die angeblich geschlossen wurde. Alle laufenden Projekte hatten sich in Luft aufgelöst. Aber die Chefs hatten eine 2. Firma. Dort werden die Projekte voll umfänglich weitergeführt. Den Auftraggebern fällt das nicht auf. Keiner der Hauptkunden wurde über die Schließung der ersten Firma informiert, obwohl die Gewährleistungen über 2010 hinauslaufen.
Die Chefs sind die gleichen und die Auftraggeberin eines großen ausländischen Konzerns wußte selbst im Jahr 2006 noch nichts von einer Stilllegung, ein großes Projekt läuft bis bis heute.

Laut Gerichtsakte wollten die Chefs aber nur noch evtl. Restarbeiten selber machen.

Das ist eigentlich Betrug, die Stilllegung ist vorgetäuscht.
Die Chefs setzten Leute massiv unter Druck, keine Aussage darüber vor Gericht zu machen.

Das Gericht und das Integrationsamt prüften nicht, ob die Firma tatsächlich stillgelegt wurde oder nicht. Die Richter lehnten jegliche Prüfung, jede Zeugenvernehmung ab, einer drohte sogar, die Geschäftsführer könnten machen, was sie wollen.

Die älteren Mitarbeiter wurden regelrecht verheizt und dann ganz billig entsorgt, wie Dreck. Ein Supergeschäft, so eine angebliche Stilllegung. Die Abfindungen sind ein Witz, vor allem bei dem, was es kostet, um letzendlich sein Recht doch nicht zu bekommen. Die Chancen, eine Arbeit zu finden sind für ältere Arbeitnehmer gleich Null.

Fazit: Die Justiz und das Integrationsamt helfen mit, ältere Menschen zu entlassen und sie unterstützen Arbeitgeber dabei, den Kündigungsschutz zu umgehen. Es interessierte die Richter nicht einmal, dass die Kündigungen unwirksam waren, da sie beim Arbeitsamt hätten angemeldet werden müssen!

Die Bescheide des Integrationsamtes und die Rechtssprechung der Justiz beruhten ausschließlich auf der Glaubwürdigkeit des Arbeitgebers und im Umkehrschluss auf der Unglaubwürdigkeit der ehem. Beschäftigten.

Quelle: Mail an das Büro gg. Altersdiskriminierung