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Altenhilfe: demenziell erkrankte MigrantInnen

22.07.2007 - von Ines Jonas

"Demenzerkrankte Menschen mit Migrationshintergrund gehören zu den vergessenen Patientinnnen und Patienten des deutschen Gesundheits- und Sozialwesens", kritisieren Migrationsexperten in PRO ALTER, dem Fachmagazin des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA).

Diese Feststellung deckt sich mit Aussagen des am 12. Juli verabschiedeten Nationalen Integrationsplanes, in dem die Bundesregierung über 400 Maßnahmen und Selbstverpflichtungen zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund verabschiedet hat.

Darin heißt es unter anderem: "Migranten und Migrantinnen haben oft falsche Informationen zum Krankheitsbild Demenz, es ist eher ein Tabuthema. Hier fehlen entsprechende kultursensible Informations- und Beratungsangebote insbesondere für die pflegenden Angehörigen."

"Für diese Menschen gibt es derzeit* kein spezifisches niedrigschwelliges pflegerisches oder soziales Versorgungskonzept", kritisieren Derya Wrobel und Georg Steinhoff vom Berliner IdeM-Projekt in PRO ALTER. "Die Lebenssituation demenziell erkrankter Migrantinnen und Migranten in der Bundesrepublik muss immer noch als nahezu unerforscht gelten", so Wrobel und Steinhoff weiter.

Migrantinnen und Migranten altern früher

Alle Forschungsergebnisse hinsichtlich ihrer Alterungsprozesse zeigen eine Besonderheit: Auf Grund ihrer Biografie und ihrer oft im Vergleich zu Deutschen schlechteren Arbeits- und Lebensbedingungen* setzen diese zirka fünf bis zehn Jahre früher ein als bei der deutschen Altersbevölkerung.

Viel zu tun für den Sozialmarkt!

Link: http://www.kda.de/
Quelle: KDA-Öffentlichkeitsarbeit

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