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Rentenkürzungen 2010: Ja, nein, ja, nein.

02.05.2009 - von Hanne Schweitzer

"Experten" aus dem Umfeld der gesetzlichen Rentenversicherungen rechnen für 2010 mit den ersten Rentenkürzungen seit Abschaffung der kapitalgedeckten Rente im Jahr 1957. Als Grund werden die Berechnungen von etlichen Wirtschaftsinstituten angegeben. Diese erwarten für das Jahr 2009 eine Brutto-Lohn-Gehaltssumme, die um ca. 2,3 Prozent niedriger sein wird als 2008. Und da die jeweilige Höhe der Gehaltsumme die Vorgabe für die Berechnung der Renten im nächsten Jahr ist, ...

Haaaalt, alles wieder auf los! Am 28.4.09, also genau einen Tag, nachdem die "Experten"meinung die Öffentlichkeit erreicht hatte, kündigte Bundessozialminister Olaf Scholz ein Gesetz an, mit dem Rentenkürzungen 2010 vermieden werden sollen. Nullrunden aber nicht!

Ensprechend meldet die FAZ am 2. Mai 09: Nach neuen (!) Berechnungen der Deutschen Rentenversicherung werden die Renten 2010 nicht sinken, sondern stagnieren. Zum jetzigen Zeitpunkt seinen die Prognosen aber noch sehrunsicher; definitive Entscheidungen könnten erst im März 2010 gefällt werden. Und dann die Hinterür: Rein rechnerisch würde sich zwar wegen der "Dämpfungsfaktoren" eine Kürzung um 0,35 Prozent ergeben, dies würde aber durch die Sicherungsklausel ausgeschlossen werden.

Am 8. Mai 09 fragt die BildZeitung: "Kann Arbeitsminister Olaf Scholz die Garantie, dass Rentenkürzungen in Zukunft ausgeschlosen sind, halten?" Laut Bild haben die Renten seit 2003 durch Inflation allein 10% an Kaufwert verloren. Und fettgedruckt "PS: Die Durchschnittspenion eines Bundesbeamten liegt bei 2.520 . 31% der 655.000 Bundespensionäre bekommen mehr als 3.000 € Pension."

In diesem Zusammenhang noch der Hinweis, dass die liquiden Mittel der Deutschen Rentenversicherung Bund im März 2009 eine Höhe von 14.699,4 Millionen Euro hatten. Das entspricht einer Rücklage von 0,88 Monatsausgaben der laufenden Rentenauszahlungen als Reserve. siehe dazu: Link

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=2132
Quelle: Büro gegen Altersdiskriminierung