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Michelle Obama und das Ehrenamt

22.06.2009 - von Hanne Schweitzer

Es ist Zeit, die Ärmel hochzukrempeln, so lautet die Botschaft, die vom Weißen Haus in Washington derzeit verschickt wird. Michelle Obama, die First Lady, bittet in einer Videobotschaft alle BürgerInnen, freiwillig an der Verbesserung der Lebens- und Umweltbedingungen in USA mitzuarbeiten. Damit jeder eine Gelegenheit dazu findet, verweist sie auf die weltweit umfangreichste und noch dazu kinderleicht zu bedienende Webseite Link.
Dort sind tausende von Projekten aufgelistet, die freiwillige MitarbeiterInnen suchen.

Zuerst wird gefragt: Was möchten Sie tun? Zum Testen geben wir "Theater" ein. Nun wird nach dem Ort gefragt. Wir geben ein "Los Angeles". Innerhalb von vier Sekunden erhalten wir sieben Vorschläge für freiwillige Arbeit im Theaterbereich in Los Angeles. Jedes Projekt wird in drei Zeilen vorgestellt, so dass wir erfahren, um welche Arbeit es sich handelt, und ob und wenn ja welche Voraussetzungen dafür erforderlich sind. Auf einer übersichtlichen Karte können wir sofort feststellen, ob das Angebot in unserer Gegend ist.

Nun können wir auswählen, wann wir Zeit haben. "Jederzeit" oder "heute", "am nächsten Wochenende", "in dieser Woche" oder "in diesem Monat". Wenn uns eines der Angebote gefällt, die teilweise schon bis ins Jahr 2010 reichen, müssen wir uns registrieren. Wir können das Angebot aber auch jemand anderem zuschicken und haben dazu die Wahl zwischen Google, Twitter, Bebo, MySpace, Facebook und
FriendFeed.

Wer lieber ein eigenes Projekt realisieren will, kann sich auf Link informieren, wie man das am besten macht, und natürlich auch über die Webseite Unterstützer dafür suchen.

Und wer möchte, kann auf Linküber die Erfahrungen bei der freiwilligen Arbeit berichten. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen, dass es dabei nicht wichtig ist, ob jemand eine Stunde im Monat etwas getan hat, oder jeden Tag in der Woche.

Die Projektangebote auf der Webseite enthalten keine Altersgrenzen, von Privatpersonen werden keine Adressen abgefragt und auch kein Geburtsdatum. Eine Eingabemaske enthält lediglich die Frage: Sind Sie 14 Jahre oder älter?

Die Webseite der amerikanischen Regierung macht ohne viele Worte deutlich, wie unterschiedlich das Thema freiwillige Arbeit bzw. Ehrenamt in Washington und in Berlin angepackt wird. 2.000 (!!!) kommunale Internetplattformen fördert das Bundesfamilienministerium im Rahmen des Programms "Neuer Freiwilligendienst aller Generationen" seit dem 1.1.2009. Nicht eine einzige Seite finden Sie zu Zeit, wenn Sie bei google das Stichwort "ehrenamtliche Arbeit" oder "Freiwilligenarbeit" eingeben.

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=2907
Quelle: Büro gegen Altersdiskriminierung