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Bundesregierung zur Beschäftigtensituation Älterer

11.07.2010

Die Beschäftigungssituation Älterer, ihre wirtschaftliche und soziale Lage und die Rente ab 67 waren das Thema einer Großen Anfrage der Fraktion DIE LINKE. Sie enthielt insgesamt 234 Fragen an die Bundesregierung.

Die Bundesregierung hat geantwortet und sollte nun ihre eigenen Zahlen auch zur Kenntnis nehmen. Aktuell liegt das tatsächliche durchschnittliche Renteneintrittsalter bei 63,2 Jahren. Seit 1998 hat es sich lediglich um ein Jahr und seit 2005 überhaupt nicht mehr erhöht. Immer mehr Menschen müssen immer höhere Rentenkürzungen hinnehmen, weil sie das Rentenalter von 65 nicht im Job erreichen können. 1998 mussten knapp mehr als ein Prozent aller Neurentnerinnen und Neurentner, die in Altersrente gingen, Abschläge - also Kürzungen - in Höhe von durchschnittlich 49 Euro hinnehmen. Bis 2008 hat sich die Zahl der von Abschlägen Betroffenen um mehr als das 30-fache auf 46,6 Prozent erhöht. Die durchschnittliche Höhe der Abschläge hat sich auf 115 Euro mehr als verdoppelt. Wie vor zehn Jahren haben auch heute nicht einmal zehn Prozent der 64-Jährigen einen sozialversicherungspflichtigen Job. Im Jahr 2000 waren es 3,3, im Jahr 2008 9,9 Prozent.

Frage 1 der Anfrage lautete:
"Wie entwickelte sich in den einzelnen Jahren von 2000 bis heute (bitte aktuellste verfügbare Daten nehmen) für die Altersgruppen 55 bis unter 65, 55 bis unter 60, 60 bis unter 65, 55 bis unter 58, 58 bis unter 60, 60 bis unter 63, 63 bis unter 64 und 64 bis unter 65 Jahre (insgesamt sowie getrennt nach Männern, Frauen, Ost und West, Behinderung und Migrationshintergrund/kein Migrationshintergrund; wenn Daten nach Migrationshintergrund nicht verfügbar, bitte nach deutscher Staatsangehörigkeit/Ausländer differenzieren):

  • a) die Bevölkerungszahl,
  • b) die Zahl der erwerbsfähigen Personen,
  • c) die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen,
  • d) die Zahl der Personen, die unter einem Jahr arbeitslos gemeldet sind,
  • e) die Zahl der Personen, die seit mehr als einem Jahr arbeitslos gemeldet sind,
  • f) die Zahl der Personen, die seit mehr als zwei Jahren arbeitslos gemeldet sind,
  • g) die Zahl der Personen, die seit einem Jahr als arbeitsuchend gemeldet sind,
  • h) die Zahl der Arbeitslosengeld -(ALG-)I-Beziehenden,
  • i) die Zahl der ALG-II-Beziehenden,
  • j) die Zahl der erwerbstätigen Bezieherinnen und Bezieher der Grundsicherung für Arbeitsuchende, insgesamt sowie differenziert nach Minijob, Midijob, voll sozialversicherungspflichtige Beschäftigung,
  • k) die Zahl der Sozialgeldbeziehenden,
  • l) die Zahl der Sozialhilfebeziehenden (ohne die Bezieherinnen und Bezieher der Grundsicherung im Alter und bei voller Erwerbsminderung),
  • m) die Zahl der Bezieherinnen und Bezieher der Grundsicherung im Alter und bei voller Erwerbsminderung,
  • n) die Zahl der Erwerbstätigen,
  • o) die Zahl der Bezieherinnen und Bezieher einer Rente wegen voller Erwerbsminderung,
  • p) die Zahl der Bezieherinnen und Bezieher einer Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung,
  • q) die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (bitte getrennt angeben: insgesamt, ohne Altersteilzeitbeschäftigte und ohne Altersteilzeitbeschäftigte im Blockmodell in der Freistellungsphase),
  • r) die Erwerbstätigenquote,

  • s) die Zahl der Vollzeitbeschäftigten,
  • t) die Zahl der Teilzeitbeschäftigten,
  • u) die Zahl der Minijobberinnen und -jobber/geringfügig Beschäftigten,
    insgesamt sowie differenziert nach Haupt- und Nebenerwerb,
  • v) die Zahl der Midijobberinnen und -jobber,
  • w) die Zahl der Leiharbeiterinnen und -arbeiter,

  • x) die Zahl der befristeten Beschäftigungsverhältnisse,
  • y) die Zahl der geförderten Arbeitsplätze (getrennt nach Bund, Ländern,EU),
  • z) die Zahl der Beschäftigten in Altersteilzeit (insgesamt und im Blockmodell,aufgeschlüsselt nach Erwerbs- und Freistellungsphase)?


  • Frage 213 lautet: "Wie lange könnte man mit der staatlichen Hilfe für die Commerzbank in Höhe von rund 18 Mrd. Euro den Wegfall der Rente ab 67 in ihrer vollen Beitragssatzwirkung finanzieren?"

    Dazu die Antwort der Bundesregierung:
    "Die Mittel aus dem Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) an die Commerzbank waren erforderlich, um eine Ausweitung der Finanzkrise zu verhindern und deren negative Auswirkungen auf die Realwirtschaft,insbesondere auf die Arbeitsmarkt- und Lohnentwicklung, zu begrenzen. Sie trugen damit auch zu einer Stabilisierung der Beitragseinnahmen in der gesetzlichen Rentenversicherung bei. Diese Mittel stehen nicht zur Verfügung, um „den Wegfall der Rente ab 67“ zu finanzieren."

    Die Fragen finden Sie unter:Link

    Fragen und Antworten der Bundesregierung vom 23.6.2010 finden Sie auf insgesamt 256 Seiten unter: Link

    Link: 2008: Beschäftigungsquoten Älterer…