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Prekäre Arbeit bei jungen Beschäftigten nimmt zu

19.10.2010 - von IG Metall

Junge Leute sind von prekären Arbeitsverhältnissen wie Praktika, Leiharbeit und befristete Jobs besonders betroffen. Das belegt eine Studie, die TNS Infratest im Auftrag der IG Metall im September 2010 durchgeführt hat.
Die Ergebnisse:
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Prekäre Arbeit nimmt bei den jungen Beschäftigten überproportional zu.
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Mehr als ein Viertel der unter 35-Jährigen war bisher ausschließlich befristet beschäftigt.
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Junge Menschen haben kaum Chancen, aus der Leiharbeit herauszukommen.
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Je besser der Schulabschluss desto größer die Zufriedenheit.

Berufseinsteiger machen die bittere Erfahrung: Der ehemals klassische Weg "Schule - Ausbildung/Studium - unbefristete Beschäftigung" stellt zunehmend die Ausnahme dar. 36 Prozent der 20- bis 24-Jährigen haben bisher ausschließlich befristet gearbeitet. 28 Prozent der jungen Erwerbstätigen unter 35 sind seit ihrem Berufseinstieg nur befristet beschäftigt. Die sich abzeichnende Folge: Die bestehenden Sozialversicherungssysteme sind durch die zunehmenden prekären Beschäftigungsverhältnisse gefährdet.

Angesichts der Debatte um Fachkräftemangel und Zuwanderung kritisierte der 2. Vorsitzende der IG Metall Wetzel, dass das Fachkräftepotentiale durch Aus- und Weiterbildung nicht hinreichend genutzt würden. Politik, die die Entfaltungsmöglichkeiten und Perspektiven der jungen Generation derart stiefmütterlich behandle, gefährde die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft. Deshalb mache die IG Metall die Lebens- und Arbeitsbedingungen der jungen Beschäftigten auf betrieblicher und gesellschaftlicher Ebene zum Topthema. "Es ist Aufgabe der Politiker und Unternehmer, die Zukunftschancen der Jungen zu verbessern. Wir werden als IG Metall bessere Zukunftschancen nicht nur einfordern, sondern unsere betrieblichen und tarifpolitischen Gestaltungsmöglichkeiten weiter nutzen", betonte Wetzel.

Studie zur berufl. Situation der jungen Generation
Quelle: I.G. Metall, 18.10.2010