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Ehrenamtler beim Bundespräsident

14.01.2011 - von Hanne Schweitzer

Der Bundespräsident lud am 13.1.2011 zu seinem ersten Neujahrsempfang ins Schloss Bellevue die üblichen Repräsentanten des öffentlichen Lebens ein, plus, und das ist die Meldung: 60 handverlesene, "normale" BürgerInnen durften auch kommen. Vordergründig wollte Bundespräsident Wulff die BürgerInnen für ihr freiwilliges Engagement ehren, eigentlich sollte aber demonstriert werden: Seht her, all ihr neu gegründeten Engagementsstrukturförderungsstiftungenundvereine, die kleinstaatliche Förderschiene werden wir ergänzen. Der Bund wird einsteigen, er macht es euch leichter und hilft (€) euch, "günstige Bedingungen und Räume (zu) schaffen, wo sich Alt und Jung außerhalb von Familie, Schule und Arbeitswelt begegnen, wo sie sich gemeinsam für ihr Umfeld und für eine gute Zukunft verlässlich bürgerschaftlich engagieren." (Bundesministerin K.Schröder, in Berlin auch "Pradatasche" genannt, am 8.11.2010)

Leider ist nicht bekannt, wer die EhrenamtlerInnen für den Empfang im Schloss Bellevue ausgesucht hat, ob sie ihre Anreise selbst bezahlen mußten, welche Sicherheitskontrollen sie zu absolvieren hatten, auf wieviel Meter sie sich den "Repräsentanten" nähern durften, ob es etwas zu essen und was es zu trinken gab, ob Carsten Maschmeyer (Link) auch da war, und ob die Wulffs höchstpersönlich mit den EhrenamtlerInnen gesprochen haben.

Das vom Kölner Stadt Anzeiger aus Anlass dieses überflüssigen Events veröffentlichte Foto gibt darauf jedenfalls keine Antwort. Stattdessen sind darauf mit zähnefreilegendem Lächeln von links nachs rechts zu sehen:
Herr Westerwelle, Frau Wulff, Herr Wulff und Frau Merkel.

Link: Ehrenamtliche Arbeit: Finanz. Förderung durch Bund…
Quelle: Kölner Stadt Anzeiger, 14.1.2011