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Rentenalter+Erwerbsbeteiligung nicht verwandt

28.07.2011 - von Klaus Ernst

Renteneintrittsalter sagt nichts über Erwerbsbeteiligung aus
"Der Anstieg des faktischen Renteneintrittsalters gibt keinerlei Auskunft darüber, wie lange ältere Menschen erwerbstätig sind. Viele zögern den Renteneintritt absichtlich hinaus, um dauerhafte Abschläge auf ihr Ruhegeld zu vermeiden", kommentiert Klaus Ernst, Mitglied im Vorstand der Fraktion DIE LINKE und Vorsitzender der Partei DIE LINKE, Medienberichte über einen Anstieg des realen Renteneintrittsalters. Ernst weiter:

"Der Anteil der über 50-Jährigen, die noch am Erwerbsleben teilnehmen, steigt zwar. Doch je näher das heutige Renteneintrittsalter von 65 Jahren rückt, desto geringer wird die Erwerbsbeteiligung. Nach wie vor sind weniger als zehn Prozent der 64-Jährigen sozialversicherungspflichtig in Vollzeit beschäftigt. Über die Hälfte der Neurentner geht heute mit Abschlägen in Rente. Damit die bisherige Regelaltersgrenze von 65 Jahren faktisch überhaupt erreicht werden kann, müssen daher die Rahmenbedingungen für Ältere am Arbeitsmarkt dringend verbessert werden. Nur so kann verhindert werden, dass nachfolgende Generationen in die Altersarmut laufen. Die Rente erst ab 67 bleibt ein Programm zur Rentenkürzung und ist daher pures Gift im Kampf gegen zunehmende Altersarmut.

Der Countdown läuft, denn ab 2012 tritt die Rente erst mit 67 Jahren in Kraft. DIE LINKE wird im Herbst im Bundestag die letzte Möglichkeit nutzen, dieses unsoziale Rentenkürzungsprogramm noch zu kippen."
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Ingo Nürnberger, Sozialexperte des DGB sagte: "Nur 21 Prozent der Neurentner 2010 waren vor der Rente sozialversicherungspflichtig beschäftigt; auf der anderen Seite waren 32 Prozent vor der Rente arbeitslos oder schon im Vorruhestand." Demnach waren 79 Prozent der Neu-RentnerInnen 2010 vor Rentenbeginn NICHT sozialversicherungspflichtig beschäftigt! "Gar ein Drittel aller NeurentnerInnen war bereits zuvor arbeitslos oder frühverrentet. Die Folge: 45 Prozent der Senioren werden die Bezüge gekürzt, die Gefahr von Altersarmut wächst.“
DGB-Beitrag vom 28.07.2011
http://www.dgb.de/themen/++co++16509764-b8fd-11e0-4234-00188b4dc422

Das Dossier „Rente und Alterssicherung“ beim DGB
http://www.dgb.de/themen/++co++1e7dab6c-6cc2-11df-59ed-00188b4dc422

Link: Rente mit 67: Jonglieren mit Zahlen und Begriffen…
Quelle: Pressemitteilung der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag 27.07.2011