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Griechenland: Vorschlag Volksabstimmung, oweh!

Griechenland - 02.11.2011 - von Hanne Schweitzer

Als "Schock", als "Harakiri" oder als "das Öffnen der Büchse der Pandora", kommentierten bundesdeutsche Radio- und FernsehmacherInnen Allerheiligen den Plan des griechischen Ministerpräsidenten Papandreou, über die Sparbefehle der Troika (EU-Kommission, IWF, EZB) die griechischen BürgerInnen abstimmen zu lassen.

BörsenEXPERTE R. Klaus im Deutschen Anlegerfernsehen DAF: "Die Büchse der Pandora ist wieder geöffnet," oder diffamierend und beleidigend der BörsenEXPERTE R. Halver: "Griechenland-Realsatire - Neues aus der Anstalt".

EU-Politiker konnten ihre Panikattacken über die geplante Volksbefragung kaum verbergen, überließen aber die Hetze den Journalisten die, wegen des Feiertags, Zeit hatte, sich "frei" zu äußern, bis die ersten offiziellen Reaktionen eintrafen.

Lesenswert in diesem Zusammenhang: Artikel von Frank Schirrmacher vom 1.1.2011 in der FAZ (faznet) "DEMOKRATIE IST RAMSCH": Wer das Volk fragt, wird zur Bedrohung Europas. Das ist die Botschaft der Märkte und seit vierundzwanzig Stunden auch der Politik. Wir erleben den Kurssturz des Republikanischen. ...

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Am 2.11.2011 griff der Focus das Wort vom Harakiri auf und fügte- schiefer geht`s nimmer - dem Harakiri eine Peitsche hinzu: "Papandreou peitscht seinen Harakiri-Plan durchs Kabinett!"

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Am 4.11 2011 parierte Papandreou. Er sagte die Volksabstimmung ab und signalisierte dem Parlament seine Bereitschaft zum Rücktritt.

Link: Direktversicherung: Rechtstaat adieu
Quelle: Radio + TV 1.11.2011