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Kindererziehungszeiten + SPD-Parteitag in Augsburg

Berlin,Friedrichswerdersche Kirche 2010 Yika Shonibare MBE Foto: H.S.

13.04.2013 - von SPD + Betroffene

Der außerordentliche Parteitag in Augsburg beschließt das SPD-Regierungsprogramm. In den Anträgen der SPD in Augsburg am 14.4.2013, finden sich folgende Passagen unter dem Stichwort Kindererziehungszeiten:

"Wir werden als ersten Schritt alle pauschal bewerteten Versicherungszeiten (Kindererziehungszeiten, Versicherungszeiten für pflegende Angehörige, Zeiten des Wehr- und Zivildienstes sowie Zeiten für die Beschäftigung in Behindertenwerkstätten) einheitlich mit dem aktuellen Rentenwert West berechnen."

"Deshalb wollen wir für Kindererziehungszeiten und Pflegezeiten die Rentenanwartschaften Ost auf das Westniveau anheben."


BESCHLOSSEN WURDE für das Regierungsprogramm der SPD 2013-2017:
"Wir werden als ersten Schritt alle pauschal bewerteten Versicherungszeiten (Kindererziehungszeiten, Versicherungszeiten für pflegende Angehörige, Zeiten des Wehr- und Zivildienstes sowie Zeiten für die Beschäftigung in Behindertenwerkstätten) einheitlich mit dem aktuellen Rentenwert West berechnen."

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Die SPD und die "Soziale Gerechtigkei" -ein langer, konfliktreicher Weg! Auch für den kommenden
Wahlkampf ein großes Thema im Parteiprogramm der SPD.

Ich sehe sie vor mir, wie in diversen Talksendungen unseres öffentlich-rechtlichen Fernsehens unsere Volksvertreter, auch die von der SPD, die ach so schlimme existierende Altersarmut - vor allem bei Frauen/Müttern - bedauern und in einer Art und
Weise diskutieren, die ich nur als heuchlerisch bezeichnen kann - denn, es passiert NICHTS!

Es wird auch weiterhin von der SPD akzeptiert, dass die Ungerechtigkeit bei der Rentenanrechnung von Kindererziehungszeiten für die vor 1992 geborenen Kinder (1 Punkt) und nach 1992 geborenen Kinder (3 Punkte) nicht beseitigt
wird, um die ach so sehr bedauerte Altersarmut etwas abzumildern.
Auch in den Absichtserklärungen zum Augsburger Parteitag der SPD kann ich keine Abschaffung der aktuellen Ungerechtigkeit erkennen - schade, Chance verpasst!

Was hat das mit "sozialer Gerechtigkeit" zu tun, liebe SPD?
Aussitzen, das Problem erledigt sich ja auf natürliche Weise?!!!

Als "lebenslange" SPD-Wählerin, für "Willi" am Auto und Button
an den Klamotten, werde ich in diesem Jahr diese "meine" Partei
nicht mehr wählen.
I.B.
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Ich bin selber Mutter von 6 Kindern (geb. 68,70,76,80,84 u.86). Alle meine Kinder haben einen guten Beruf und waren noch nie arbeitslos. Sind also gute Steuerzahler. Ich bekomme eine Rente von 798,- €. Da ich geschieden bin, muß ich damit auskommen. Das ist eine Schande, da ich damit nicht einmal meine Miete bezahlen könnte. Ich hatte bis vorige Woche noch einen Minijob, und damit noch 400,00 € zusätzlich. Aus gesundheitlichen Gründen mußte ich den jetzt aufgeben. Ich habe eine volle Erwerbsminderungsrente und bin 63 Jahre alt. Nun ziehe ich in einen Wohnwagen, weil ich niemals zu einem Amt gehen würde, um Geld zu beantragen. Angemessene Rentenpunkte wie sie die jungen Mütter bekommen, würde dieses Problem schon lösen.
B.H.
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Es ist eine Schande wie wir älteren Mütter behandelt werden ... hofft die Politik, dass wir -krass gesagt- schneller ableben, und somit Geld eingespart wird? Es hat doch einen Grund (Geld ist für andere Dinge auch da). Ich fühle mich erbärmlich quasi betteln/kämpfen zu müssen, für etwas, selbstverständlich sein sollte, wofür ich Leistung erbrachte, die nicht gewürdigt werden, oder nur Neumüttern zustehen.
R.F.
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Wenn Herr Seehofer glaubt,daß er die Mütter bis nach der Wahl vertrösten kann, hat er sich getäuscht. Wer glaubt ihm noch Wahlversprechen? Auf die SPD und die Grünen ist in
dieser Angelegenheit auch kein Verlaß. Wir müssen auf die Straße gehen. Den Muttertag habe ich mir schon vorgemerkt. Laßt euch von der SPD nicht mit Nelken abspeisen, werft sie ihnen vor die Füße.
A.F.
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Bin 1953 geboren worden und meine drei Kinder sind alle vor 1992 geboren. Unser Bekannter ist ein Jahr früher als ich geboren, also 1952. Er hat seine zwei Kinder aber nach 1991 bekommen. Während er schon seit einem Jahr in Rente ist, muss ich noch bis 65 Jahre plus 9 Monate arbeiten. Was ist das für eine Gerechtigkeit, dass er zwei mal drei Jahre und wir nur drei mal ein Jahr Kinderziehungszeiten anerkannt bekommen???
H.W.

Link: Kindererziehungszeiten: Antrag der LINKEN abgelehnt
Quelle: SPD Antragsbuch Augsburg