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Mütterrente: Doch kein Beschiss?

Lissabon, 2013 Foto: H.S.

03.04.2014 - von A.v.S.

Dass ältere Mütter, zu denen auch ich gehöre, bei der Anrechnung der Kindererziehungszeiten schlechter gestellt sind, muss nicht diskutiert werden, das ist bekannt.

Dass der zusätzliche Rentenpunkt für Kindererziehung auf die Grundsicherung angerechnet wird, darauf musste aus meiner Sicht nicht ausdrücklich hingewiesen werden, weil das aus dem SGB hervorgeht. Bei den Frauen, die Grundsicherung erhalten, wird dieser zusätzliche Rentenpunkt angerechnet. Was ist daran zu kritisieren? Es war immer schon, dass die vorhandenen Einkünfte angerechnet werden.

Dass der zusätzliche Punkt beitragspflichtig (KV u.PPV) ist, darauf musste auch nicht ausdrücklich hingewiesen werden, weil die Rente nebst bisherigem Punkt für Kindererziehungszeiten ebenfalls beitragspflichtig ist und daraus ableitend eine Beitragspflicht besteht.

Es handelt sich nur insofern um "Beschiss", als dass für die vor 1992 geborenen Kinder nur 2 anstatt 3 Punkte angerechnet werden.

Rentnerinnen, die nicht gearbeitet haben, sind weiterhin kostenlos über den Ehemann versichert, Krankenversicherung zahlen sie erst dann, wenn sie Witwe werden. Und von Steuereinnahmen ausschliesslich aus der MwSt kann kein Staat existieren.

Um Missverständnisse zu vermeiden, ich bin ledig, habe meinen in den sechziger Jahren geborenen Sohn ohne väterlichen Unterhalt und ohne staatliche Hilfe großgezogen.

Ich habe über 45 Jahre Vollzeit gearbeitet, bin mit 65 Jahren in Rente gegangen, die Rentenkürzungen durch den Riesterfaktor empfinde ich auch als willkürlich, aber trotzdem war es mir möglich, eine überdurchschnittliche Rente zu erzielen.

Ich arbeite ehrenamtlich, d.h. ich helfe älteren Menschen bei der Ausfüllung ihrer Anträge zur Durchsetzung der Grundsicherung. Hier ist immer wieder auffallend, dass nicht das Rentensystem für die Altersarmut verantwortlich zeichnet, sondern die Erwerbsbiografie.

Eine 86 jährige Dame beklagte sich über die Höhe ihrer Witwenrente, die jetzt auf die Grundsicherung aufgestockt wurde. Es stellte sich heraus, dass diese Frau nie in ihrem Leben gearbeitet hatte, aber auch kein einziges Kind großgezogen hat.


Und die, die jammern, sollten sich glücklich schätzen, in diesem Sozialstaat zu leben, denn für die persönlichen Lebensumstände ist der Staat nicht verantwortlich zu machen.

Wer nichts in die Rentenkasse eingezahlt hat, kann auch keine Rente erwarten, so einfach ist das !!

Link: Mütterrente: Beschiss hoch drei
Quelle: Mail an die Redaktion

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03.04.2014: Mütterente: Beschiss hoch drei
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