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Zittau: Christian Gottlieb Priber + die Sozialutopien der Gegenwart

01.07.2015

Ausgehend von Christian Gottlieb Priber (1697–1745), einem nahezu unbekannten Frühaufklärer und Sozialutopisten, dem einzigen Freidenker seiner Zeit, der seine fortschrittlichen Ideen in die Tat umsetzte und dessen Leben sich so vom Lausitzer Anwalt zum Häuptling der Cherokee-Nation wandelte, forscht die Ausstellung als erste Station eines umfangreichen Langzeitprojekts in Kooperation mit den Städtischen Museen Zittau nach historischen wie auch aktuellen Idealvorstellungen menschlichen Zusammenlebens – und danach, wie sich jene in der zeitgenössischen Kunst niederschlagen.

In Pribers „Kingdom Paradise“ waren Eigentum, Rasse, Klasse und Geschlecht wertlos. Sein abenteuerlicher Weg führte ihn von Zittau über London in die englische Kolonie South Carolina in Nordamerika, in den Kulturwechsel zu den Indianern und in die Haftzeit — bis zu seinem Tod in Fort Frederica auf der St.-Simons-Insel im heutigen US-Bundesstaat Georgia. Wie sein verschollenes Manuskript, das die ersehnte Republik beschreibt, verliert sich auch Pribers Spur. Bis heute. 270 Jahre nach seinem Tod leben wir in einer von Ungerechtigkeit, Visions- und Ausweglosigkeit bestimmten Welt. Die Erlangung des Paradieses auf Erden bleibt Traumziel jeder Kultur, Zivilisation und Gesellschaft...

Die Städtischen Museen Zittau zeigen diese Ausstellung, begleitet von einem Symposium, Theaterstück, Exkursionen und einer Publikation, vom 1. Juli 2015 bis 31. Oktober 2016.