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Abgas-Skan­dal bei VW ver­sus Di­rekt­ver­si­che­rung beim GMG

Bonn, 2015 Foto: H.S.

11.10.2015 - von Horst Debusmann

Be­trug, nur noch ein Ka­va­lier­sde­likt? Abgas-Skan­dal bei VW ver­sus Di­rekt­ver­si­che­rung beim GMG. Petition 48867 Link zur Direktversicherung (DV)

Sehr ge­ehr­te Da­men und Her­ren vom Pe­ti­ti­ons­aus­schuss des Deut­schen Bun­des­ta­ges.
Die Ge­mein­sam­kei­ten sind KUN­DENTÄU­SCHUNG. Bei VW ha­ben Käu­fer im Ver­trau­en auf voll­mun­di­ge Ver­spre­chun­gen für eine sau­be­rer Um­welt frei­wil­lig mehr Geld als üb­lich be­zahlt, bei der Di­rekt­ver­si­che­rung ha­ben Ar­beit­neh­mer im Ver­trau­en auf eine er­gän­zen­de, selbst­fi­nan­zier­te Al­ters­vor­sor­ge (… die Ren­te reicht nicht) frei­wil­lig auf ei­nen Teil ih­res Ge­hal­tes, da­mit auf Kon­sum zu Las­ten der Fa­mi­lie ver­zich­tet.

Bei­de „Käu­fer­schich­ten“ woll­ten Po­si­ti­ves er­rei­chen, am Ende wur­den die Be­trof­fe­nen be­tro­gen. Um Zie­le zu er­rei­chen sind alle Mit­tel recht: Bei VW be­wuss­te Drei­stig­keit, bei der Di­rekt­ver­si­che­rung rück­wir­ken­der Ver­trags­bruch! In bei­den Fäl­len ek­la­tan­ter Ver­trau­ens­ver­lust: Bei VW we­ni­ger Käu­fer, bei der Di­rekt­ver­si­che­rung we­ni­ger Wäh­ler für Par­tei­en, die kal­te Ent­eig­nung und Vertragsbruch recht­fer­ti­gen. Ver­trau­en wur­de nach­hal­tig be­schä­digt.

Kon­trapro­duk­tiv im Er­geb­nis: Für VW-Fahr­zeu­ge wird man kaum noch de­ren Die­sel­mo­to­ren emp­feh­len, für die Bun­des­re­gie­rung eben­falls ein Bu­me­rang, da die bit­ter ent­täusch­ten und um ihre Er­spar­nis­se be­tro­ge­nen Ar­beit­neh­mer nie­man­den mehr ra­ten kön­nen, staat­li­chen Emp­feh­lun­gen zu fol­gen, da Dank der Lob­byar­beit von Ar­beit­ge­bern, Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaf­ten (Zi­tat Maschmey­er an Ger­hard Schrö­der: „…ein Gold­esel“) und der ge­setz­li­chen Kran­ken­kas­sen die­se die Ge­win­ner, Ar­beit­neh­mer ein­deu­tig die Ver­lie­rer sind.
Erst ani­mie­ren, dann kas­sie­ren. Ehr­ba­re Bür­ger wer­den ma­ni­pu­liert und zu „Melk­kü­hen“ de­gra­diert, Glaub­wür­dig­keit wur­de ver­spielt und un­end­li­cher Scha­den an­ge­rich­tet.

Der Ab­gas-Skan­dal zwingt den VW-Kon­zern zu ei­ner nie da­ge­we­se­nen Ra­di­kal­kur. Die­se Ein­sicht soll­ten jetzt auch un­se­re Volks­ver­tre­ter ha­ben, denn die Di­rekt­ver­si­che­rung ist „Eine Lüge auf Ge­setz­es­ba­sis und Schlam­pe­rei der Jus­tiz“. (*)

Le­sen Sie die BT-DS 15/2472, ver­set­zen Sie sich in die Lage der Men­schen, die staat­li­chen Emp­feh­lun­gen ver­traut hat­ten und ge­ben sich selbst eine ehr­li­che Ant­wort auf die Fra­ge „Wer hät­te in Kennt­nis der „Ka­pi­tal­ver­nich­tung“ je eine Di­rekt­ver­si­che­rung ab­ge­schlos­sen (arg­lis­ti­ge Täu­schung)?

Für Sie mag das „Re­al­po­li­tik“ sein, für die Be­trof­fe­nen ist es Zerstö­rung ih­rer Le­bens­pla­nung. Ei­nes Ih­rer Ar­gu­men­te, die Kran­ken­kas­sen brauch­ten Geld, wird durch die mäch­ti­ge Kas­sen­ärzt­li­che Bun­des­ver­ei­ni­gung (KBV) er­neut ad ab­sur­dum ge­führt. Der Ex­-Chef der KBV And­re­as Köh­ler (Al­ter: 53 Jah­re!) be­kommt ein Ru­hestands­ge­halt von 21.000 Euro mo­nat­lich! (Wirt­schafts­wo­che Nr. 40/2015, „Fette Beu­te“). Ba­sis hier­für sie­he Of­fen­bach Post vom 12.04.2011:

Chef der Kas­sen­ärz­te sahnt ab: „Der kürz­lich wie­der­ge­wähl­te Chef der Kas­sen­ärzt­li­chen Bun­des­ver­ei­ni­gung (KBV), And­re­as Köh­ler, hat sich sei­ne Be­zü­ge kräf­tig er­hö­hen las­sen. Sein Ba­sis­ge­halt steigt auf min­des­tens 350.000 Euro pro Jahr …! Das ent­spricht ei­ner Ge­halts­er­hö­hung um 90.000 Euro (!) oder 35 %.“

Zum Nach­rech­nen:
Ich muss 900 Mo­na­te (das sind 75 Jah­re !) lang in die GKV ein­zah­len, nur um die Ge­halts­er­hö­hung des KBV-Vorstands­mit­glieds für ein ein­zi­ges Jahr si­cher zu stel­len! Da aber „nur 120 Mo­na­te“ ge­zahlt wer­den müs­sen, wer­den sta­tis­tisch ge­se­hen hier­für 7,5 Bei­trags­zah­ler be­nö­tigt. Mit die­ser un­glaub­li­chen Selbst­be­die­nung wird uns jetzt das gro­ße In­te­res­se der Kran­ken­kas­sen über­deut­lich vor Au­gen ge­führt, dass je­der Euro ge­braucht wird!

Es ist nicht zu ak­zep­tie­ren, dass mit den Be­trä­gen der Ent­gelt­um­wand­lung sol­che Ex­zes­se un­ter­stützt wer­den. Man ver­zich­tet vie­le Jah­re z. B. auf Tei­le von Weih­nachts- und Ar­beits­lo­sen­geld so­wie BfA-Ren­te, nur da­mit sich Ein­zel­ne in der GKV scham­los be­die­nen kön­nen. Da scheint den GKV´en je­des Mit­tel recht zu sein, um die ei­ge­nen Kas­sen zu fül­len und, wie kom­me ich an das Geld der Bei­trags­zah­ler. Der Be­griff „AB­ZO­CKE“ trifft ins Schwar­ze, die Po­li­tik spielt mit!

Lo­thar Bin­ding (MdB) am 26.07.2014:
„Emo­ti­o­nal war der Weg ver­kehrt, doch ich muss ehr­lich zu­ge­ben, dass es kei­ne an­de­re Idee gab, um das­ Loch in ­der ges­etzlichen Krankenk­asse ­zu­ stop­fen. Den Be­triebs­rent­nern sei es gut ge­gan­gen, des­halb wur­de das Mo­dell ge­wählt“.

Wolf­gang Schäub­le (Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter):
„Wir ha­ben Ver­trä­ge in Eu­ro­pa, und die eu­ro­pä­i­sche Kul­tur hat auch da­mit et­was zu tun, dass man sich an ge­schlos­se­ne Ver­trä­ge hält!

… sie (Anm.: die Schweiz) än­dert ihre Ge­set­ze nicht rück­wir­kend, das tun wir üb­ri­gens in Deutsch­land auch nicht,

… wir wer­den die neue fran­zö­si­sche Re­gie­rung da­von über­zeu­gen, dass ein al­ter Satz der Grund­la­ge der Rechts­ord­nung ist – pac­ta sunt ser­van­da – die ein­ge­gan­ge­nen Ver­pflich­tun­gen gel­ten!“

Po­li­ti­sche State­ments … nicht nur eine Far­ce, es ist Selbst­be­trug!

Ich hof­fe, Sie se­hen end­lich Hand­lungs­be­darf und agie­ren im In­te­res­se der be­tro­ge­nen Bür­ger. Kor­ri­gie­ren Sie das GMG! Acht Mil­li­o­nen Be­trof­fe­ne ver­ges­sen nicht … Stim­men, die Ih­nen auf­grund der ak­tu­ell be­sorg­ni­se­re­gen­den Ent­wick­lung bei der nächs­ten BT-Wahl schmerz­lich feh­len könn­ten.

Horst De­bus­mann

Link: Direktversicherung: Darum soget nicht für den anderen Morgen
Quelle: Mail an die Redaktion