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Köln: Das leere Museum Kolumba

Lissabon Foto: H.S.

21.08.2017 - von Hanne Schweitzer

Vom 19. bis zum 21. August ist das Kolumba-Museum in Köln leer und in seiner Leere zu besichtigen. Der Eintritt in das schönste Kölner Museum ist dann frei. Der BesucherInnen sind viele am Samstagmittag.

Der erste Stock - schockierend. Nirgendwo ein Fenster, was mir zuvor nie aufgefallen oder bewußt geworden ist. Auch ganz anders wirkt der zweite Stock, wenn er leer ist. Die Riesenfenster schreien fast nach der Kunst.

Es fällt auf, dass die Kolumba-Musealen der Leere nicht so richtig getraut haben. Die Ausstellung haben sie genannt: "10 Jahre Kolumba - Das (fast) leere Haus" und um das "fast" zum Tragen zu bringen, werden viel zu viele Wände mit Videos bespielt. Ausserdem gibt es täglich um 14 und um 16 Uhr eine künstlerische Aktion vom "Kunsthaus KAT 8" , und am Samstag um 19.00 Uhr wie um 20.30 führt der amerikanische Komponist Marek Poliks seine Klangmaschine namens "Interdictor" vor, die 2018 beim Festival für Neues Musik Theater in München uraufgeführt wird.

Fazit der Stippvisite im "(fast)" leeren Kolumba- Museum:
Einen besseren Platz für Stefan Lochners Madonna als der, an dem sie zurzeit durch Abwesenheit glänzt, gibt es im ganzen Haus nicht.
Zum ersten Mal richtig wahrgenommen: Das aus wunderbarem Wurzelholz gearbeitete Postkartenregal im Eingangsbereich. Bis auf ein Fach war es leer, also mal wieder (fast), was die Schönheit des gemaserten Wurzelholzes, aus dem es gearbeitet ist, aber noch betonte.
Viele ältere Besucher. Die Generation zwischen 40 und 60 war nur wenig vertreten, von den unter 30Jährigen gab´s jedenfalls mehr.

Quelle: Büro gegen Altersdiskriminierung