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Warum ein paar hundert Kilometer Mittelmeer schädliche Proteste von nützlichen Revolutionen unterscheiden

02.09.2011

Dass das ZDF nicht gerade ein Revolutionssender ist wissen wir. Darum hat es auch erst früh um 4 Uhr am 3. September 2011 – aber eben doch überhaupt ausgebreitet, dass die „Revolutionen“ in Nordafrika auch für die Durchsetzung der sogenannten Neuen Weltordnung instrumentalisiert werden. Obamas sei-nerzeitiger Besuch in Kairo und die Ausbildung von Protestlern in US-Demokratieseminaren sind laut ZDF-Bericht Teil der neuen amerikanischen Strategie. Im Falle Libyen hat dann die NATO, weil die pädagogischen Mittel nicht gereicht haben, noch ein bisschen mit militärischen Mitteln nachgeholfen.

Machtökonomisch ist die Sache schon klar: Die größte Wirtschaftskrise des modernen Kapitalismus bringt diesen wieder voran wenn er neue Ressourcen „erschließt“: Die vielbeschriebene und immer wieder erwähnte „gut ausgebildete Jugendmittel-schicht Nordafrikas“, Öl-, Gas- und Solarfelder, Wiederaufbau-Business, viele neue Käufer für hässliche Premium-Autos aus Deutschland: Dem allem waren die korrupten Regimes am Südrand des Mittelmeeres im Wege – und schon sind sie weg (siehe Ex-UdSSR) - dank nützlicher Jugend. Klar ist auch, warum die Protestierenden in Griechenland, Spanien und demnächst Italien finanziell und pädagogisch nicht unterstützt, dafür aber polizeilich notfalls ordentlich vermöbelt werden: Hier geht es darum „die gut ausgebildete Jugendmittelschicht Südeuropas“ zur disponiblen Fach-kräftereserve im zukünftigen „Geschäftsmodell Europa“ zu machen und gleich noch die öffentliche Wirtschaft der südeuropäischen Schuldenländer zu privatisieren. Dem stehen die europäische Bevölkerungen am Nordrand des Mittelmeeres aber im Wege – wie man die wegbekommt, wird derzeit beraten.

Absehbar ist: Der Exportterror der deutschen Großunternehmen geht weiter, dank Sozialstress reduziert sich die deutsche Bevölkerung selbst, ein Import „gut ausgebildeter Jugendmittelschicht“ aus dem Süden Europas und dem Norden Afrikas ist angesagt.

Quelle: PM, Studiengruppe für Sozialforschung

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