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Alles ganz anders als … erwartet

Foto: H.S.

14.04.2018 - von Hartmut Jeromin

Schon am Empfang der energische junge Mann. Mit schneller Ansprache machte er mit dem Nötigen bekannt, vergaß das Geschäft keinen Augenblick. Ob wir auch das Auto günstig parken wollten? Wollten wir. 9 € je Tag wurden gebongt, es blieb auch nichts weiter übrig, denn weit und breit gab es keine (!) Alternative. Der erste Chip war fällig. Und sofort im Fahrstuhl ging es weiter: Chipkarte wohin? Etagenknopf drücken. Nichts ging, also Hilfe holen: Chipkarte so und so dranhalten…und vor dem Zimmer wieder das gleiche Verfahren. Und später beim Übergang zum Schwimmbad wieder, ohne Nachhilfe ging nichts. Am Ende schien es doch zu klappen, aber dann kam der Speisesaal: Hier brauchte man 2 Chipkarten, eine für die Zwischenbilanz, die andere für die tägliche Endabrechnung. Und das bei jeder einzelnen Speise! Legen sie ihre Karte hierhin, nein, nicht die, die andere. Selbst am Weinfass lief das so. Aber noch den Knopf drücken. Die Menükarte zu verstehen und mit seiner Buchung in Übereinklang zu bringen- ein abendfüllendes Programm!

Dann war die Bestellung aufgegeben und man erhielt ein Gerät. Es signalisierte in grün, dass es noch lebte und wenn es zum 2. Mal mit rot sich meldete, konnte man sein Essen holen! Das war richtig spannend. Platz war genügend vorhanden in den Betonkatakomben. Und in der Zwischenzeit konnte man ja ein Bier trinken. Notwendige Erklärungen in immer schlechter zu verstehender Sprache vom Personal, weil das sich ja den Mund fusselig redete. Ich wollte schon fast einen Sprechkurs anbieten.

Junge Leute, vielfach mit Kindern oder mit Hund, schienen darauf abzufahren. Kein Murren, keine Kritik. Geduldig wurde in der Schlange am Essenschalter gewartet, am Kaffeeautomaten auch. Inzwischen konnte man ja sein Smartphone drücken. Der traurige Monat November war’s … in Warnemünde.

Am schärfsten aber war der „Schuhputzautomat“ vor dem Eingang . Und die vielen Symbole mit Hinweisen, in Bad und Sauna musste ich rätseln! Natürlich hatten wir dieses Hotel (a-ja) bewusst ausgesucht und die Jahreszeit auch. Schwimmen auf der ehemaligen Promenade, gleich hinterm „Neptun“, innen gar mit Ostseewasser. Und der Ausblick auf die Promenade bis zur Stoltera. Die großen Schiffe, die Wettererscheinungen und Sauna vor dem Schlafen gehen. Mir gingen frühere Bilder durchs Gemüt, da stand hier eine Meerwasserschwimmhalle. Ach ja, kosten tat das alles auch: 50,-€ mehr als mit der Buchung bestätigt. Und: Sie nehmen da nicht jede Bezahlung, möglichst nur „Kreditkarten“, ansonsten: gleich bezahlen, sofort, mit der landläufigen EC- Karte, vorweg. Kaum zu verstehen! Natürlich bei 100% Selbstbedienung. Ich gedachte am Ende wehmütig und reumütig meines 3-Sterne-Hotels in Dierhagen, seinem Morgen-und Abendbüffet. Seinem Parkplatz. Und Sauna und Schwimmbad hat es ja auch und Fitnessgeräte und Massage …Und man wird schon zum Frühstück klassisch bedient und natürlich auch zu jeder anderen Tageszeit. Darauf möchte man ja Anspruch haben nach einem langen Berufsleben, meint Hartmut Jeromin im November 2014

Quelle: Hartmut Jeromin