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Oma und Opa Tag 2018

Foto: H.S.

12.11.2018 - von P. K.

Jetzt bin ich schon lange Opa, aber dass es einen Oma und Opa-Tag gibt, davon hat mir keiner etwas gesagt. Schon gar nicht die Kinder. Für die ist selbstverständlich, dass wir stets zur Verfügung stehen und klaglos alles übernehmen, was sie uns als "kleine Gefälligkeiten" übertragen. Unseren Urlaub müssen wir anfang des Jahres anmelden bei ihnen. Gerne würden sie es sehen, wenn wir überhaupt nicht verreisen oder wenn, dann mit mindestens einem von den drei Enkelkindern. Wir sollen stets pünktlich und zuverlässig die Enkel abholen oder irgendwohin bringen, mit ihnenauf den Spielplatz gehen, Bötchen oder Schlittschuhe fahren, Weihnachten darf es auch ein Theaterstück sein, für das selbstredend wir wegen der Karten anstehen, und sie auch bezahlen. Wir kochen das Lieblingsessen, backen die Geburtsagskuchen, flicken den Fahrradreifen oder bringen neue Rollos im Kinderzimmer an. Wir übernehmen die Krankheitsvertretungen, und - ist doch klar - räumen natürlich die Spülmaschine ein- oder aus. Meine Frau sagt manchmal, wenn es ihr zu viel wird, aber nur ganz leise, dass es früher für diese Arbeiten Kindermädchen oder Haushälterinnen gegeben hätte. Aber das war früher. Da gab es noch keinen Oma und Opa-Tag.

Quelle: Mail an die Redaktion