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Die Rechte älterer Menschen weltweit stärken

Foto: H.S.

18.03.2020 - von Bagso

Positionspapier zu den Menschenrechten Älterer in Zeiten der Corona-Pandemie.
Der europäische Dachverband der Seniorenorganisationen, AGE Platform Europe, hat ein „Policy Paper“ zur aktuellen Corona-Pandemie veröffentlicht. Die Publikation stellt die Überlegungen der Mitgliedsverbände zu den Auswirkungen der Pandemie und der Regierungsmaßnahmen auf die Menschenrechte Älterer dar.
Thematisiert wird insbesondere, welchen Herausforderungen ältere Menschen beim Zugang zu medizinischen und sozialen Dienstleistungen gegenüberstehen. Die Publikation ist in englischer oder französischer Sprache verfasst. Alle anderen Sprachen: Fehlanzeige.
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„Wir entscheiden nicht nach Alter“: Intensiv- und Notfallmediziner legen klinisch-ethische Entscheidungsempfehlungen vor
Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) begrüßt die Empfehlungen der Fachgesellschaften für Akut- und Intensivmedizin dazu, wie knappe Ressourcen während der Covid-19-Pandemie verteilt werden sollten, als wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Das Papier empfiehlt ausdrücklich, nicht das kalendarische Alter als Entscheidungskriterium dafür zu nehmen, ob Patienten behandelt werden oder nicht. Die Entscheidung solle sich stattdessen am Gesundheitszustand der Patienten und, wenn vorhanden, an einer Patientenverfügung orientieren. Als nächsten Schritt fordert die DGG Empfehlungen für die akut-stationäre Versorgung im Heim. Link


Eine Weltaltenkonvention der Vereinten Nationen
müsse die universellen Menschenrechte aus der Perspektive älterer Menschen konkretisieren. Ziel ist es, den rechtlichen Schutz Älterer weltweit zu stärken und damit ihre Teilhabemöglichkeiten, ihre soziale Lage und ihren Schutz in verletzlichen Lebensphasen zu verbessern.

Die BAGSO plädiert gemeinsam mit Seniorenverbänden aus Europa und der Welt seit mehr als zehn Jahren für die Verabschiedung einer Weltaltenkonvention. In der Stellungnahme „Eine Konvention der Vereinten Nationen für die Rechte älterer Menschen“ benennt sie nun zentrale Aspekte einer künftigen Vereinbarung.

- Die nationalen Gesetzgeber solltlen dazu verpflichtet werden, ein Verbot der Diskriminierung aufgrund des Lebensalters für alle Lebensbereiche gesetzlich zu verankern.

- Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung in allen Lebensbereichen ist sicherzustellen, dass Menschen auch ohne die Nutzung digitaler Medien Zugang zu Gütern und Dienstleistungen haben.

Zugleich stellt die BAGSO klar, dass ältere Menschen nicht per se vulnerabel und schutzbedürftig sind.

Das Recht auf Autonomie, Partizipation und Empowerment soll auch in der Konvention festgeschrieben werden.

Die Stellungnahme der BAGSO wurde anlässlich der 11. Sitzung der Offenen Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen in New York verfasst. Aufgrund der Corona-Pandemie kann das viertägige Treffen mit Vertretern aus zahlreichen Ländern im April jedoch nicht wie geplant stattfinden.

Vertreter der Zivilgesellschaft fordern einen alternativen Termin für die Sitzung, um die Beteiligung älterer Menschen und ihrer Vertretungen zu garantieren.

Zusätzlich zu der Offenen Arbeitsgruppe wird die Menschenrechtslage Älterer weltweit durch eine Unabhängige Expertin der Vereinten Nationen überprüft. Der UN-Menschenrechtsrat hat Dr. Claudia Mahler zur Nachfolgerin der Chilenin Rosa Kornfeld Matte ernannt. Mahler ist seit 2010 beim Deutschen Institut für Menschenrechte beschäftigt.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen fordert die Bundesregierung und die internationale Staatengemeinschaft dazu auf, die nächsten Schritte zur Verabschiedung einer Konvention zur Stärkung der Rechte Älterer einzuleiten!

Quelle: Bagso

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