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Köln: Workshop - Zur Sozialpsychologie des Rassismus

17.06.2023

Nicht erst seit den Protesten der Black-Lives-Matter-Bewegung im Jahr 2020 hat die Debatte über Rassismus in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung eine zentrale Rolle eingenommen. Schon seit einigen Jahrzehnten widmen sich verschiedene Disziplinen ausgiebig der Rassismusanalyse, was angesichts der anhaltenden Virulenz dieser mit massiver Gewalt und großem Leid verbundenen Ideologie dringend geboten ist. Einzug in den gesellschaftlichen Mainstream erhalten dabei besonders Positionen, die von akademischen Strömungen wie „Critical Whiteness“, dem Postkolonialismus oder Poststrukturalismus beeinflusst sind. Statt einer theoretischen Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Entstehungsbedingungen des Rassismus begegnet man in diesen Ansätzen häufig Angriffen auf Universalismus und Vernunft oder der Einebnung der Spezifik von Antisemitismus und Holocaust. Dagegen befinden sich sozialpsychologisch, ideologiekritisch und materialistisch argumentierende Analysen und Kritiken von Rassismus offenbar immer stärker in der Defensive. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung verfolgt das Seminar das Ziel, eine Einführung in eine materialistisch und psychoanalytisch fundierte, an die frühen Schriften der Kritischen Theorie anschließende Sozialpsychologie des Rassismus zu geben.

Das Tagesseminar besteht grob aus drei Teilen:

1.) Im ersten Teil soll eine Einführung in die materialistisch und psychoanalytisch-sozialpsychologische Kritik autoritärer Einstellungen gegeben werden. Insbesondere die gesellschaftlichen und psychischen Grundlagen des autoritären Charakters stehen hier im Mittelpunkt.

2.) Der zweite Teil widmet sich derzeit an den Universitäten und in der Öffentlichkeit vorherrschenden antirassistischen Theorien und Theoremen und prüft diese auf ihren sachlichen Gehalt.

3.) Im dritten Teil sollen einige Grundzüge einer materialistischen, psychoanalytisch-sozialpsychologischen Kritik des Rassismus vorgestellt und diskutiert werden.

Katrin Henkelmann studiert Philosophie an der Universität Oldenburg, ist Mitarbeiterin am Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien (CARS) in Aachen und Mitherausgeberin der Sammelbände „Konformistische Rebellen“ (2020), „Probleme des Antirassismus“ (2022) und „Subjekt und Befreiung“ (2022).

Jakob Hoffmann veröffentlichte 2022 einen Aufsatz zur „Sozialpsychologie des Rassismus“ und ist Mitherausgeber der bald im Verbrecher Verlag erscheinenden Sammelbände „Erinnern als höchste Form des Vergessens? (Um-)Deutungen des Holocaust und der Historikerstreit 2.0“ (2023) sowie “Klimawandel und Gesellschaftskritik” (2024). Er lebt in Hamburg und studiert Politikwissenschaft.

Andreas Stahl absolviert derzeit sein Masterstudium der Philosophie an der Universität Oldenburg. Er ist seit vielen Jahren in der politischen Bildung aktiv und Mitherausgeber der Sammelbände „Konformistische Rebellen“ (2020), „Probleme des Antirassismus“ (2022), „Subjekt und Befreiung“ (2022), „Gesichter des politischen Islam“ (2023, i. E.) und „Erinnern als höchste Form des Vergessens?“ (2023, i. E.).

Alle drei sind aktiv in der Gesellschaft für kritische Bildung (Link.

Eine Veranstaltung der GfkB Rheinland in Kooperation mit dem freien zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) und der Gruppe Polaris.


SAMSTAG, 17. JUNI 2023 von 10:00 bis 18:00 Uhr

Workshop: Zur Sozialpsychologie des Rassismus

Hörsaal XIa, Hauptgebäude Universität zu Köln, Albertus-Magnus-Platz 1, 50923 Köln