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März-Programm der Karl Rahner-Akademie in Köln

20.03.2021

„Resignieren sollten Sie nicht, ich habe es auch nicht getan.“ Dies schrieb Willy Brandt 1972 an Heinrich Böll. Solch ein Zuspruch tut in dieser lang anhaltenden Pandemie gut. Warum der Bundeskanzler den Schriftsteller ermutigte, erfahren Sie bei der Veranstaltung „Mut und Melancholie“ mit Norbert Bicher und Ralf Peters am 10. März.

Resigniert zurücktreten musste Willy Brandt, als Günther Guillaume als DDR Agent enttarnt wurde. Wie weit die Stasi ihre „Spione im Zentrum der Macht“ platzieren konnte, erläutert Heribert Schwan im Gespräch mit Kurt Gerhardt am 3. März.

Resigniert verlassen zurzeit viele Menschen die katholische Kirche. Sie haben den Glauben daran verloren, dass die Bischöfe die Verbrechen der sexualisierten Gewalt wirklich aufarbeiten. Für den 18. März verspricht das Erzbistum Köln nun Transparenz und Aufklärung. Diesen Tag haben wir schon lange für unser Debattenformat „Wein & Wahrheit“ reserviert. Jetzt ist klar, dass an diesem Abend nur ein Thema diskutiert werden kann. Mit der Überschrift „Ein Glas Gutedel zum Gutachten“ laden wir dazu ein, erste Eindrücke zu teilen.

„Klerikalismus“ und „Schutz der eigenen Institution“ werden in der aktuellen Diskussion als Ursachen für die Vertuschung von Verbrechen genannt. Das sind Begriffe, die Karl Rahner schon 1972 in seiner Schrift „Strukturwandel der Kirche“ problematisierte. Michael Seewald hat das Vorwort zur Neuauflage verfasst und stellt diese programmatische Schrift am 4. März bei uns vor.

Angesichts der Krise im Erzbistum Köln hat Manfred Rekowski von einer ökumenischen „Haftungs- und Hoffnungsgemeinschaft“ gesprochen. Der langjährige Präses der evangelischen Landeskirche im Rheinland geht nun in den Ruhestand. Zusammen mit der Melanchthon-Akademie haben wir ihn eingeladen, insbesondere mit Blick auf die Ökumene, Bilanz zu ziehen. Am 10. März dabei sind Claudia Lücking-Michel vom ZDK und der Düsseldorfer Stadtdechant Frank Heidkamp.

Neu im Programm ist eine Veranstaltung zur Reise von Papst Franziskus in den Irak. „Mission impossible?“ fragt Nahost-Experte und Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz Matthias Kopp am 11. März angesichts der schwierigen politischen Lage im Irak.

Die Reise des Jesuiten nach Bagdad mit der Botschaft von Frieden und Versöhnung hat auch politischen Charakter. Inwieweit der Jesuit Petrus Canisius, der 1543 in Köln in den Orden eintrat, ein „politischer Heiliger“ war, ist Thema der Veranstaltung mit Niccolo Steiner am 19. März.

Politisch wurde auch Marina Weisband bei ihrer Rede zum Holocaustgedenktag. Mit ihr hat erstmals eine Vertreterin der dritten Generation nach der Shoah zu den Abgeordneten des Bundestags gesprochen. Über ihre Erfahrungen als Jüdin in Deutschland wird sie am 28. April in unserer neuen digitalen Veranstaltungsreihe „Eine Stunde mit …“ sprechen.

Die taz schrieb, Marina Weisband habe eine kämpferische Rede gehalten. Wer kämpft, resigniert nicht. Resignieren auch Sie nicht. Wir in der Karl Rahner Akademie blicken zuversichtlich nach vorne. Wie im Märzen der Bauer.

Kommen Sie auf unsere Homepage!
Norbert Bauer, Leiter der Karl Rahner Akademie K�ln e.V.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Norbert Bauer
Leiter der Karl Rahner Akademie Köln e.V.