Diskriminierung melden
Suchen:

Online: Symposium nach „Der Müll, die Stadt und der Tod“

25.04.2021

Im Oktober 1985 besetzten Jüdinnen und Juden die Große Bühne des Schauspiel Frankfurt, um die Premiere der Uraufführung von Rainer Werner Fassbinders Stück „Der Müll, die Stadt und der Tod“ zu verhindern. Die Bühnenbesetzung und die Blockade der Aufführung stellten eine Form der Selbstermächtigung dar, mit der sich die jüdische Gemeinschaft in der Bundesrepublik erstmals öffentlich Gehör verschaffte. Vierzig Jahre nach Kriegsende drang damit eine Erfahrung in den gesellschaftlichen Diskurs vor, die später als „Opferperspektive“ bezeichnet wurde. Im Rahmen des Symposiums nehmen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Künstlerinnen und Künstler eine Neubewertung dieses historischen Aktes zivilen Ungehorsams aus heutiger Perspektive vor. Dabei werden die jüdische Nachkriegsgeschichte Frankfurts und die Möglichkeiten und Grenzen der spezifischen Öffentlichkeit des Theaters reflektiert sowie performative Strategien des Empowerments von Minderheiten im Kontext einer zeitgenössischen ästhetischen Repräsentationspolitik untersucht.

Online-Übertragung aus den Kammerspielen des Schauspiel Frankfurt über den YouTube-Kanal des Schauspiel Frankfurt übertragen.
So. 25.04.21 / 11:00 Uhr

Veranstaltungsort: Onlineveranstaltung, YouTube, Facebook

Programm:

Lesung von Auszügen aus "Der Müll, die Stadt und der Tod" von Rainer Werner Fassbinder

Vorträge zur Geschichte des Konflikts

Podiumsgespräch zur Bühnen-Besetzung als ein Akt jüdischer Selbstermächtigung

Podium zur Aktualität des Konflikts

Podiumsgespräch zum künstlerischen Umgang mit Fassbinders Werk

Lesung "Celan mit der Axt" von Max Czolleck

Eine Kooperation von Schauspiel Frankfurt, Jüdischem Museum Frankfurt, Fritz Bauer Institut und der Theaterwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain.

Jüdisches Museum Frankfurt