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Die Mär von der Überlastung der Intensivstationen durch Covid 19 / Unstimmigkeiten beim Umgang mit staatlichen Fördermitteln

Foto: H.S.

16.05.2021 - von H.S.

Von den rund 20.000 Intensivbetten in Deutschland sind gegenwärtig 18 Prozent mit Corona-Patienten belegt. Mehr als 65 Prozent der Intensivbetten entfallen auf Notfall- und Wahloperationen, die restlichen zehn bis 15 Prozent sind gegenwärtig nicht belegt. In der Print-Ausgabe der WELT kommentiert Elke Bodderas, was alle die wollten, schon woanders als in der Tagesschau sehen oder fernab der Mainstream-Medien lesen konnten: Die Intensivstationen waren durch Covid 19 NICHT nur nicht überlastet, Jens Spahn hat sogar 2020 mehr Mut zu Klinikschließungen gefordert.

Die Zahlen, die Boddera nennt, "stammen aus dem Corona-Gutachten des Expertenbeirats des Bundesgesundheitsministeriums. In ihrer Analyse vom 30. April heben die Autoren hervor, „dass die Pandemie zu keinem Zeitpunkt die stationäre Versorgung an ihre Grenzen gebracht hat“. Im Gegenteil, die Experten sind voll des Lobes: „Trotz der Aufforderung der Bundesregierung im Frühjahr 2020, planbare Leistungen zu verschieben, konnte die stationäre Versorgung in Deutschland 2020 flächendeckend gewährleistet werden“.

Ein Lockdown folgt dem anderen und die Propaganda von der Überlastung der Krankenhäuser wird täglich wiederholt, aber: „Deutschland hatte zu keinem Zeitpunkt auf den Intensivstationen ein Problem“, sagt der Virologe Alexander Kekulé. Zu einem ähnlichen Schluss kommt Göran Kauermann, Dekan der Statistischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München: „Insgesamt sehen wir während der dritten Welle keine starke Dynamik auf den Intensivstationen“. Bodderas weiter: "Ein offenes Geheimnis formuliert auch der Epidemiologe Klaus Stöhr: „Man hatte immer genug Betten“.

Warum also die ständig sich wiederholende Litanei?
Es geht ums Geld. Boddera zitiert den bayerischen Landkreispräsident Christian Bernreiter zu Beginn der zweiten Welle im Herbst: „Die Krankenhäuser, die für die Behandlung von COVID-19-Patienten ausgewählt wurden, haben brutal drauf gezahlt. Die Fallpauschalen decken nicht die Behandlungskosten.“ Ein international anerkannter Intensivmediziner bestätigt: „Wir versuchen, Covid zu bewältigen und gleichzeitig den wirtschaftlichen Normalbetrieb zu ermöglichen. Der Rubel muss rollen“. Aber er rollte wohl nicht üppig genug.

Boddera lässt in diesem Zusammenhang unerwähnt: die "Freihaltepauschale zur wirtschaftlichen Stabilisierung für die Kliniken, die jetzt Operationen und Behandlungen verschieben und deshalb wegbrechende Erlöse zu verkraften haben. Diese beträgt nun 560 Euro pro ausgefallenen Behandlungstag und ist nicht mehr an bestimmte Größenklassen der Krankenhäuser gekoppelt. Diese gilt für alle zugelassenen Krankenhäuser und damit auch für die Psychiatrie." 560 Euro pro Tag für ein leerstehendes Bett, das eventuell für einen Corona-Patienten gebraucht werden könnte. Link

Ausserdem sei erinnert an die Pressemitteilung der Deutschen Krankenhausgesellschaft vom 22.2.2021:
Die finanzielle Lage der Kliniken in Deutschland spitzt sich coronabedingt weiter zu.[/b]
Im Vergleich zum Januar 2020 sind die monatlichen Erlöse im Januar 2021 um 1,8 Milliarden Euro bzw. rund 20 Prozent zurückgegangen. Dies geht aus einer Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) und der 16 Landeskrankenhausgesellschaften hervor. Von den 1.000 Krankenhäusern, die sich beteiligten, haben 40 Prozent keinerlei Ausgleichszahlungen erhalten. Aber auch bei den Kliniken mit Ausgleichzahlungen liegen die tatsächlichen Erlösverluste deutlich darüber. Die Zahlungen des Bundes gleichen die Einnahmenverluste nur zu etwa zwei Drittel aus.

Dabei haben zurzeit alle Krankenhäuser Einnahmeprobleme wegen geringerer Belegung, unabhängig davon, ob sie an der Versorgung von Covid-Patienten beteiligt sind“, sagte Gaß, Chef der DKG. Die Betten der Kliniken waren im Januar 2021 um rund ein Viertel weniger belegt als noch ein Jahr zuvor.
„Durch die rund 20 Prozent Erlösausfälle bei nahezu gleichbleibenden Kosten geht den Häusern Monat für Monat ein erhebliches Stück Liquidität verloren. Solange nicht eine finanzstarke Kommune oder ein großer Träger hinter den Kliniken stehen, geraten sie zwangsläufig in Zahlungsengpässe.
Covid 19 als Hilfs-Sheriff bei Klinikschließungen?

Weitere Ungereimtheiten:
Forscher kritisieren Unstimmigkeiten beim Umgang der deutschen Krankenhäuser mit den staatlichen Fördermitteln.


"Die Bundesregierung nahm immerhin eine halbe Milliarde Euro in die Hand, um den Aufbau zusätzlicher Intensivbettenkapazitäten zu finanzieren. Nach unseren Recherchen scheinen diese Betten aber nicht existent zu sein", sagte Schrappe der "Welt" (Montagsausgabe Seite 1 und Seite 6).

"Sie sind offensichtlich niemals geschaffen worden oder wurden beantragt, obwohl es keine Pflegekräfte dafür gab." Schrappe sagte, die "irrationalen und die kostspieligen Konsequenzen" würden etwa im Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) gespiegelt. Zusammen mit neun weiteren Wissenschaftlern veröffentlicht Schrappe am Sonntag eine Stellungnahme zur Lage der deutschen Intensivstationen, über die die "Welt" berichtet. "Es gab in den Krankenhäusern offensichtlich die Tendenz, Patienten während der Pandemie ohne Not auf die Intensivstation zu verlegen", sagte Schrappe zu den Befunden der Gruppe. ... / ... mehr Patienten auf Intensivstation, als überhaupt hospitalisiert waren .../ ... 10.000 Intensivbetten seit Sommer verschwunden ... Weiterlesen bei ad.hoc.news vom 16.05.2021 - 16:23:01 Link oder Welt.de, Printausgabe v. 17.5.2021 Seite 1.
Oder: WELT unter: Link WELT unter: Link in Corodok.de unter: Link
siehe dazu auch!!!! Matthias Schrappe unter: Link

Am 18.5.21 kommentiert Werner Bartens in der Süddeutschen Zeitung:
"Die Ausgaben im Gesundheitswesen in Deutschland belaufen sich auf 420 Milliarden Euro jährlich – das sind ähnliche Summen wie der Umsatz der Automobilindustrie. ... Durch Freihalteprämien, Ausgleichszahlungen und Bonuszuwendungen haben etliche Kliniken jetzt Geld und Sachmittel im Überfluss. Hier gab es Begünstigungen und ungerechte Verteilungsschlüssel. ..."

Quelle: Elke Boddera in Die WELT, 15.5.2021 + 17.5.2021, Printausgabe, ad.hoc.news, Büro geggenn Altersdiskriminierung