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Online: 2015 darf sich nicht wiederholen! Warum eigentlich nicht?

14.09.2021

Die Krise in Afghanistan und der Region hält an. Doch schon kurz nach dem Einzug der Taliban in Kabul zogen einige Politiker*innen hierzulande und anderswo bereits Parallelen zu vergangenen Fluchtbewegungen und warnten, eine Situation wie „2015“ dürfe sich nicht wiederholen. Doch lässt sich die Lage in Afghanistan, die wachsende humanitäre Not dort sowie die internationale Ausgangslage mit der Situation vor sechs Jahren vergleichen? Eher nicht. Noch mehr als damals, schotten sich zudem immer mehr Staaten immer stärker gegen Fluchtmigration ab. Die Lage ist heute deshalb eine völlig andere als 2015.

Umfragen bestätigen zwar immer wieder, dass große Teile der Bevölkerung in Deutschland nach wie vor bereit sind, Schutzbedürftige aus Krisenregionen aufzunehmen. Dennoch sorgte das Thema in den vergangenen Jahren immer wieder für Kontroversen – gesellschaftlich sowie innen- und außenpolitisch. Doch was sagt die Forschung dazu? Zur Ankunft und den Integrationsverläufen von Geflüchteten, die 2015 nach Deutschland kamen, liegen inzwischen umfangreiche Forschungsergebnisse vor. Sie erlauben es, ein differenziertes Bild von „2015“ und den Folgen zu zeichnen. Das betrifft sowohl die Integration von Geflüchteten und Asylsuchenden in Deutschland als auch den Umgang mit Menschen, die in Europa Schutz suchen, insgesamt.

Welchen Beitrag leistet Deutschland heute, um Schutzsuchenden aus Afghanistan und anderswo zu helfen? Wie teilt es sich in Europa und der Welt die Verantwortung, sie zu schützen? Wie fällt die Bilanz von „2015“ aus? Welche Lehren wurden aus den politischen sowie gesellschaftlichen Auseinandersetzungen und dem politischen Umgang mit der Fluchtmigration der vergangenen Jahre gezogen, und welche Lehren lassen sich ziehen?

Darüber diskutieren wir mit unseren Gästen:

Markus N. Beeko ist ein deutscher Menschenrechtler. Seit 2016 ist er Generalsekretär der deutschen Amnesty-Sektion. Vor seiner Tätigkeit bei Amnesty International arbeitete Markus N. Beeko in leitenden Funktionen beim Schweizer Think Tank Prognos und bei einer großen internationalen Kommunikationsagentur.

Prof. Dr. Herbert Brücker ist Ökonom. Seit 2018 ist er Direktor des Instituts für Empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) in Berlin. Seit 2005 leitet er den Forschungsbereich „Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung“ am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg.

Dr. Ramona Rischke ist eine empirische Migrations- und Armutsforscherin. Sie promovierte im Bereich der Entwicklungsökonomie und ist seit Juli 2020 Co-Leiterin der Abteilung Migration am DeZIM. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Sozialer Zusammenhalt im Kontext von Migration und Flucht.

Prof. Dr. Sabrina Zajak ist Leiterin der Abteilung Konsens & Konflikt am DeZIM. Sie ist außerplanmäßige Professorin an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Ruhr-Universität Bochum. Dort beschäftigt sie sich mit der Erforschung zivilgesellschaftlicher Partizipation und Mobilisierung.

Moderation: Prof. Dr. Andreas Blätte ist Politikwissenschaftler und Professor für Public Policy und Landespolitik an der Universität Duisburg-Essen. Seit 2020 ist er Vorsitzender des Interdisziplinären Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (InZentIM). Andreas Blätte ist der Sprecher der DeZIM-Forschungsgemeinschaft.

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­­Wann: Dienstag, den 14. September, 12:30 bis 13:30 Uhr
Wo: Livestream via YouTube unter: Link
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­Das Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) ist eine Forschungseinrichtung, die durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert wird.