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Auswirkungen kognitiver Einschränkungen bei über 80Jährigen - Studie

Foto: H.S.

04.05.2022 - von Bundesministerium, 3.5. 2020

Zentrale Ergebnisse der Studie
Der siebte Kurzbericht zur Studie D80+ beschreibt die Auswirkungen kognitiver Einschränkungen auf die Lebensqualität und Versorgung von Menschen ab 80 Jahren in Deutschland. Wesentliche Ergebnisse sind:
57 Prozent der Hochaltrigen haben keine kognitiven Einschränkungen. Bei einem Viertel (25 Prozent) sind leichte kognitive Beeinträchtigungen feststellbar. 18 Prozent sind an einer Demenz erkrankt.
Deutliche Unterschiede zeigen sich beim Bildungsniveau: Während nur sieben Prozent der Hochaltrigen mit hohem Bildungsabschluss von einer Demenzerkrankung betroffen sind, sind es bei den Menschen ab 80 Jahren mit niedrigem Bildungsabschluss 28 Prozent.
Die Mehrheit (69,3 Prozent) der hochaltrigen Menschen mit Demenz lebt in Privathaushalten. Weitere 18,6 Prozent leben in einem Alten- oder Pflegeheim, der Rest lebt in alternativen Wohnformen wie Mehrgenerationenhäuser und Wohnpflegegruppen.
Fast 38 Prozent der Demenzerkrankten in Privathaushalten werden weder von ihren Angehörigen gepflegt noch erhalten sie Unterstützung von einer Tagespflege oder einem ambulanten Pflegedienst. Das weist darauf hin, dass viele Menschen mit Demenz nicht dem Stigma der schwer pflegebedürftigen und betreuungspflichtigen Personen entsprechen. Allein leben kann gerade zu Beginn der Erkrankung möglich und stärkend für die Betroffenen sein - aber auch kritisch, wenn die Versorgung nicht sichergestellt ist.

Die subjektiv empfundene Lebensqualität ist bei Menschen ab 80 Jahren mit Demenz niedriger als bei Gleichaltrigen ohne oder mit nur geringen kognitiven Einschränkungen. Demenzerkrankte, die zu Hause leben, schätzen ihre Lebensqualität jedoch im Vergleich höher ein als diejenigen, die in stationären Pflegeeinrichtungen untergebracht sind. Das gilt für alle vier abgefragten Dimensionen von Lebensqualität (Wohlbefinden, Depressivität, Lebenszufriedenheit und Autonomie). Bei der Depressivität ist der Unterschied besonders deutlich: Auf einer Skala von 1 (keine Symptome) bis 5 (ausgeprägte Symptome) schätzten Demenzerkrankte in Privathaushalten ihre Depressivität im Schnitt mit 1,6 ein. Für Betroffene in Pflegeheimen liegt der Durchschnittswert bei 2,7.


Zum Hintergrund der Studie D80+
Immer mehr Menschen in Deutschland erreichen ein sehr hohes Alter. Über die Lebenssituation der aktuell rund 5,9 Millionen Hochaltrigen ist jedoch wenig bekannt. Deshalb fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) die Studie „D80+ - Hohes Alter in Deutschland“. Sie wird vom Cologne Center of Ethics, Rights, Economics, and Social Siences of Health (ceres) sowie dem Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA) durchgeführt. Für die Studie wurden zwischen November 2020 und April 2021 mehr als 10.000 zufällig ausgewählte Personen ab 80 Jahren in ganz Deutschland befragt. Über 3.000 Befragte nahmen im Dezember 2021 an zusätzlichen Telefoninterviews teil, die über ein kognitives Screening eine Klassifizierung der Teilnehmenden in kognitiv normales Altern, leichte kognitive Beeinträchtigung sowie demenzerkrankt ermöglichten.
Bundesseniorenministerin Lisa Paus: „Mit der im Koalitionsvertrag vereinbarten Weiterentwicklung der Familienpflegezeit und der Einführung einer Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige haben wir den richtigen Weg aufgezeigt. Das muss jetzt schnell umgesetzt werden.“

Bislang sind insgesamt sieben Kurzberichte der Studie D80+ zu verschiedenen Themen erschienen. Bis zum Sommer 2022 folgen drei weitere Berichte zu den Themen Wohnumfeld und Alltagskompetenz, Präferenzen und Wünsche sowie Zufriedenheit und Wohlbefinden. Die Berichte und weitere Informationen erhalten Sie unter: Link und Link.

Quelle: Bumi Familie

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