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13.06.2022 - von Diakonie
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich für eine soziale Pflichtzeit junger Menschen ausgesprochen. Dazu erklärt Diakonie-Präsident Ulrich Lilie:
"Grundsätzlich halte ich es für richtig, mehr junge Menschen für soziales Engagement zu gewinnen. Denn unsere immer diversere Gesellschaft braucht dringender denn je das Engagement vieler - nicht nur junger - Menschen für das Gemeinwohl. Dabei müssen Freiwilligkeit und persönliche Überzeugung entscheidend bleiben. Freiwilliges Engagement ist eine wichtige Säule der Zivilgesellschaft und zentral für unsere Demokratie. Besser als eine Dienstpflicht und dringend notwendig wären weitere Anreize und bessere Rahmenbedingungen, damit eine freiwillige Entscheidung für ein soziales Engagement noch breiter möglich wird. Eine Pflichtzeit für junge Menschen käme außerdem zur Unzeit. Sie gehören zu den Hauptleidtragenden der Pandemie und haben sich bereits sehr solidarisch gezeigt."
Auch Ulrich Schneider, der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, lehnt das durch Zeitungsinterviews von Bundespräsident Steinmeier ins Gespräch gebrachte Pflichtjahr ab. Seine Begründung,die er der FAZ zu Protokoll gab: „Niemand möchte gepflegt oder betreut werden von Menschen, die im Zweifelsfall die Motivation dazu gar nicht mitbringen, sondern verpflichtet wurden. Daher lehnen wir den Vorschlag eines sozialen Pflichtjahrs ab. Über Zwang wird das nichts.“
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