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Berlin: Großdemo gegen das israelische Vorgehen im Gazastreifen

20.07.2025

„Gegen die Kriegsverbrechen“: Linke kündigt Gaza-Großdemo an
Die Linke hat für Ende Juli eine Großdemonstration gegen das israelische Vorgehen im Gazastreifen angekündigt. Organisiert werden solle dies in einem breiten Bündnis zivilgesellschaftlicher Akteure auch mit palästinensischen und jüdischen Stimmen, sagte Parteichefin Ines Schwerdtner in Berlin.

„Wir haben als Parteivorstand am Wochenende beschlossen, dass wir den breiten Protest in einem Bündnis gegen die Kriegsverbrechen in Gaza mit organisieren wollen“, so Parteichefin Ines Schwerdtner auf der Plattform X. Es liege in der Verantwortung der Partei, „palästinensische und israelische Stimmen für den Frieden hier hörbar zu machen“.

Die Bundesrepublik trage aus bekannten Gründen besondere Verantwortung für den Schutz jüdischen Lebens in Deutschland und es sei kein Platz für Antisemitismus, fügte sie hinzu. Doch gebe es eine Verantwortung, auf das Leid in Gaza hinzuweisen. „Die deutsche Öffentlichkeit kann nicht länger wegsehen, wenn Hunderttausende Menschen fliehen müssen im Gazastreifen.“

Antisemitismus-Vorwürfe: Linke zuletzt immer wieder in der Kritik

Um die Großdemonstration, zu organisieren, setzt die Linke offenbar auf ein breites Bündnis. Dazu, wer Teil davon ist, machte die Partei am Montag jedoch noch keine Angaben. Auf die Frage, wie man verhindern wolle, dass israelfeindliche Akteure sich der Demonstration anschließen, hieß es bei der Linken gegenüber dem Spiegel, der Protest gründe sich auf dem Beschluss zu Nahost, den die Linke im Herbst 2024 auf ihrem Parteitag in Halle gefunden hatte. Darin heißt es unter anderem: „Niemals werden wir als Linke die Rolle des Antisemitismus ignorieren, der den mörderischen Terror von Hamas oder Hisbollah antreibt.“

Zuletzt stand die Linke immer wieder in der Kritik. Auf einem Parteitag Mitte Mai fasste die Partei einen viel diskutierten Beschluss. Eine knappe Mehrheit der Delegierten stellte sich hinter die sogenannte Jerusalemer Erklärung zu Antisemitismus. Diese definiert den Begriff enger als die sogenannte IHRA-Definition. Außerdem lässt sie mehr Israelkritik zu als die von Staaten und Institutionen anerkannte IHRA-Definition. Die Jerusalemer Erklärung unterscheidet Antizionismus kategorisch von Antisemitismus. Dies sorgte für scharfe Kritik – auch seitens des Zentralrats der Juden in Deutschland.

In Den Haag und Brüssel hatten am Wochenende Zehntausende gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen demonstriert. In Den Haag forderten die Demonstranten von der niederländischen Regierung die Einstellung aller militärischen und diplomatischen Unterstützung für Israel.

In Kairo war am Wochenende eine Demonstration mit mehr als 700.000 Teilnehmenden

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