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07.07.2025 - von hill
Das Ärzteblatt meldet Ungewöhnliches: Die Zahl der Rettungsdiensteinsätze in Frankfurt am Main ist an Tagen mit hohen Temperaturen signifikant erhöht. Besonders häufig betroffen sind Menschen unter 60 Jahren.
Das zeigt eine Auswertung von mehr als 250.000 Einsätzen, die eine Arbeitsgruppe auf dem 74. Wissenschaftlichen Kongress des Öffentlichen Gesundheitsdienstes in Erlangen vorgestellt hat (Oberdörfer et al., Klimawandel und Hitzemorbidität, Posterpräsentation).
Die Wissenschaftler werteten 250.507 dokumentierte Rettungsdiensteinsätze aus den Monaten Juni bis August der Jahre 2014 bis 2024 aus. Berücksichtigt wurden das Einsatzdatum, Alter, Geschlecht und die rettungsdienstliche Diagnose der Patienten. Die Einsätze wurden mit Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) der Station Frankfurt verglichen.
Es zeigte sich: An Tagen mit einer Maximaltemperatur von 32 Grad oder mehr kam es im Mittel zu 6,2 Prozent mehr Einsätzen als an Vergleichstagen ohne Hitze. Ein nahezu identischer Anstieg zeigte sich bereits ab 30 Grad und 28 Grad Maximaltemperatur. Die höchste Zunahme wurde bei Personen unter 60 Jahren beobachtet, die geringsten bei Menschen über 80 Jahren.
Die Daten zeigen auch einen abnehmenden Trend beim zusätzlichen Einsatzbedarf an Hitzetagen von 2014 bis 2024. Dies könnte laut den Autoren auf eine Adaptation in der Bevölkerung hinweisen.
„Dennoch erscheint es erforderlich, die Präventionsanstrengungen fortzuführen – und insbesondere auf die jüngeren Menschen auszudehnen, deren Vulnerabilität offenbar bislang zu wenig beachten wurde“, hieß es aus dem Forschungsteam.
hill für Ärzteblatt unter: Link
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