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Hiroshima + Nagasaki: Die Welt muss Frieden über Profit + Demokratie über Zerstörung stellen

06.08.2025 - von IGB

Anlässlich des 80. Jahrestages der Atombombenabwürfe auf Japan (Hiroshima am 6.8. und Nagasaki am 9.8.) hat sich der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) mit Organisationen für Frieden, Klima und wirtschaftliche Gerechtigkeit zusammengetan, um weltweit ein neues Modell der gemeinsamen Sicherheit zu fordern.

In der gemeinsamen Erklärung wird vor einer zunehmenden existenziellen Bedrohung durch einen “Putsch der Milliardäre” gewarnt, der die Demokratie untergräbt, den Militarismus anheizt und die Ungleichheit beschleunigt. Die Regierungen müssen die globalen Prioritäten von Waffen und Krieg auf soziale Gerechtigkeit und menschliche Entwicklung umstellen.

IGB-Generalsekretär Luc Triangle: „Die Demokratie wird von einer Handvoll Milliardäre und rechtsextremen Kräften gestohlen, während öffentliche Gelder in Waffen statt in Gesundheitsfürsorge, Bildung oder Klimalösungen fließen. Diese historische gemeinsame Erklärung ist ein Weckruf und eine Aufforderung zum Handeln. Wir brauchen Regierungen, die sich dringend zu Frieden, Gerechtigkeit und Würde für alle verpflichten. Arbeitende Menschen fordern eine Welt, die auf Demokratie, Nachhaltigkeit und geteiltem Wohlstand aufbaut.“

Hauptforderungen
Der IGB und seine Verbündeten fordern:

- Allgemeine Ratifizierung des Vertrages über das Verbot von Atomwaffen und vollständige nukleare Abrüstung;

- Verabschiedung progressiver und abgestimmter globaler Steuerreformen, einschließlich eines UN-Rahmenübereinkommens über internationale Zusammenarbeit in Steuerfragen;

- Durchsetzung existenzsichernder Löhne und menschenwürdiger Arbeit für alle, mit soliden Arbeitnehmerrechten und Unterstützung mit Blick auf gewerkschaftliche Organisierung und Tarifverhandlungen;

- Senkung der weltweiten Militärausgaben, um die Mittel in öffentliche Dienstleistungen, Sozial- und Klimaschutz umzulenken;

- Schaffung eines fairen Konversionsmechanismus der Vereinten Nationen zur Unterstützung der Länder bei der Umstellung von einer auf dem Militärsektor basierenden Wirtschaft auf nachhaltige Industrien;

- Universeller Ausbau der Sozialschutzsysteme, insbesondere für marginalisierte Gruppen wie Frauen, Wanderarbeitskräfte und informell Beschäftigte;

- Integration von Abrüstung und Nachhaltigkeit in die nationalen Klimapläne, um sicherzustellen, dass die Militärindustrie Teil der Strategien zur Emissionsreduzierung ist.

In der Erklärung wird auch die Notwendigkeit betont, multilaterale Institutionen wie die UNO zu demokratisieren und zu reformieren, um Frieden, Menschenrechte und eine nachhaltige Entwicklung in den Mittelpunkt des globalen Regierungshandelns zu rücken.

Von den Regierungen wird gefordert, auf dem Weltsozialgipfel einen neuen Sozialvertrag zu beschließen, um die Ursachen von Ungleichheit und Konflikten zu bekämpfen, während der G20-Gipfel die Wirtschaftspolitik an den Grundsätzen des Friedens und der Nachhaltigkeit ausrichten sollte, indem die Militärausgaben gesenkt und in Klimaresilienz und die menschliche Entwicklung investiert wird.

Zentrale Fakten
Zu den zentralen Fakten in der gemeinsamen Erklärung gehören:
- Im Jahr 2024 besaß das reichste 1 % mehr Vermögen als 95 % der Weltbevölkerung zusammen.

- Die weltweiten Militärausgaben betrugen im Jahr 2024 2,718 Billionen Dollar, ein Anstieg um 9,4 % gegenüber dem Vorjahr. Auf Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen, von denen viele mit Armut zu kämpfen haben, entfielen im Jahr 2022 35 % der weltweiten Militärausgaben.

- Über 100 Millionen Menschen sind aktuell durch Konflikte und Verfolgung vertrieben worden.

- Das Militär insgesamt hat den viertgrößten CO2-Fußabdruck der Welt.

Neben dem Internationalen Gewerkschaftsbund haben Greenpeace International, das International Peace Bureau (IPB), dieInternational Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN), Oxfam und 350.org die Erklärung unterzeichnet.
Zu den weiteren Unterzeichnern gehören:

The Conflict and Environment Observatory
The Democracy and Workers` Rights Center of Palestine (DWRC)
Equidem
FOCUS on the Global South
Global Social Justice
IBVM/CJ
International Physicians for the Prevention of Nuclear War (IPPNW)
International Union of Socialist Youth (IUSY)
LWF Waking the Giant
National Campaign for Sustainable Development - Nepal (NACASUD)
Olof Palmes International Center
PAX Christi International
Peace Boat
Rete Italiana Pace Disarmo
Solidar
Women`s International League for Peace and Freedom
WSM We Social Movements

Quelle: Internationaler Gewerkschaftsbund