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“Klassenkrieg!” – und die Begleit-Propaganda gegen den Sozialstaat

Foto: H.S.

22.09.2025 - von Reiner Heyse

„Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen” (Warren Buffett, NYT, 26.11.2006)

Ja, auch hier in Deutschland herrscht der Klassenkrieg. Aber während die einen die „Sozialpartnerschaft“ loben und feiern, begleiten die anderen ihre Angriffe mit Klassenkampfpropaganda. Die Deutschen müssen mehr arbeiten! Der Sozialstaat ist nicht mehr finanzierbar! Krankenkassenleistungen sind zu kürzen! Arbeitsdienst und Strafgeld für Rentner einführen!

Der Klassenkrieg ist ein Verteilungskampf. Wer bekommt welchen Anteil an der Wertschöpfung im Land? Ein Kampf zwischen Lohnarbeit und Kapital. Die Zahlen von destatis zeigen sehr deutlich, dass Warren Buffett recht hat: Das Kapital gewinnt.

In der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) wird beim Volkseinkommen nur zwischen zwei Größen unterschieden: Dem Einkommen aus Lohnarbeit und dem Einkommen aus Unternehmenstätigkeit und Vermögen. Der Anteil des Volkseinkommens am gesamten Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in den vergangenen 30 Jahren leicht gestiegen. Der Anteil der Löhne am Volkseinkommen ist im Gegensatz dazu gesunken. Das verdeutlicht, dass „Mehr“ ist vom Kapital eingesackt worden. (Eine Grafik auf Seniorenaufstand zeigt vor allem den „Erfolg“ der Agenda 2010-Politik zwischen 2003 und 2018.) Gerhard Schröder hatte sich zu Recht gelobt:
„Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt.“ (beim World Economic Forum (WEF) in Davos, 2005).

Die Agenda 2010 ist ein Meilenstein im Klassenkrieg und ein Meilenstein im Niedergang der SPD.

Wenn man von dem langfristigen Durchschnitt der Lohnquote von 71 Prozent ausgeht, hat in den 15 Jahren zwischen 2004 und 2018 eine zusätzliche Umverteilung von 877 Milliarden Euro stattgefunden (in jeweiligen Preisen). Preisbereinigt erreichte das Volumen mit 972 Milliarden Euro fast eine Billion. Für diese grandiose Umverteilungsleistung loben die Klassenkämpfer Gerhard Schröder noch heute. Viele von ihnen verlangen eine Neuauflage – eine Agenda 2030.

Begründung dieses Mal: „Putin!“. Der zwingt uns, kriegstüchtig zu werden. Da können wir uns soziale Überversorgung nicht mehr erlauben. Und Kanzler Merz kündigt folgerichtig „schmerzhafte Entscheidungen“ im kommenden Herbst an.

weiterlesen bei Reiner Heyse auf Seniorenaufstand unter: Link

Quelle: Seniorenaufstand.de