Köln, 2013 Foto: H.S.
28.05.2014 - von BMJSJ
Auf zusätzliche Mittel in Höhe von einer Milliarde Euro für den Kitabereich aus den sogenannten Bildungsmilliarden hat sich die Koalition geeinigt. Wunderbar und dringend notwendig. Ebenso notwendig sind aber Milliardeninvestitionen im Bereich der Pflege. Dafür wäre der Bildungsmilliardentopf gar nicht so verkehrt. Denn was wissen wir über eine gute Betreuung und Pflege der immer älter werdenden Leute? So gut wie nichts. Was wissen wir, über adäquate Demenzbetreuung? Was wissen wir über die Ernährung Hochaltriger, über ihre Krankheiten, ihre Gedanken, Gefühle?
Wenn "1 Milliarde Euro für Kitas und Krippen in dieser Legislaturperiode ein gutes Ergebnis" sind, wie die Familienministern sagte, dann gilt das für die jungen Familien. Aber wo bleibt das "gute Ergebnis" für die alten Familien, von denen vielleicht nur noch der Witwer übrig ist, oder die früher alleinerziehende Frau? Sie und viele ihrer Kinder, auf deren meist weiblichen Schultern die schwere Last der Betreuung oder Versorgung der alten Eltern lastet, sie brauchen dringend "zusätzliche Mittel zur Verbesserung der Qualität" in der häuslichen, der ambulanten und der stationären Pflege - und im Betreuten Wohnen und in den Seniorenwohngemeinschaften ebenso.
"Wir werden weiter in den Ausbau der Kindertagesbetreuung investieren", kündigt die Bundesfamilienministerin Schwesig an. Wann wird in den Ausbau der Pflege investiert werden? Und wann wird es, wie bei den Kitas, "eine erste Bund-Länder-Konferenz" zur Betreuung älterer und alter Menschen geben, "bei der das Thema Qualität im Fokus stehen wird"?
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