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Mindestlohn statt Sparpaket: Nur Inlandswachstum führt aus der Schuldenfalle

Foto: H.S.

28.12.2016

Arbeitslohn und Lohnarbeit: Kapitalismus in Deutschland
hat fertig. Wenn man die Zinsen auf Sparbücher, Bausparverträge, Riesterbeschiss etc. nimmt, die die Leute nominal bekommen, dann zahlt der Normalmalocher mittlerweile schon ein Geld dafür, dass er frühmorgens in die Arbeit darf und spät abends nach Hause muss.

Ist doch klar: Sparvermögen, Bausparer, Riesterzettel etc. ist typisch vom Arbeitslohn abgespart. Wenn das Zeugs jetzt Negativzinsen bringt, wird nachträglich der schöne Arbeitslohn gekürzt.

Die Geschichte des Arbeitslohns (Lohnquote am Volkseinkommen) in Deutschland ist sowieso eine ganz traurige. Von 1950 bis 1965 stiegen die Nettorealverdienste jährlich im Schnitt um 7,0 Prozent. Zwischen 1966 und 1989 waren es dann schon nur noch 4,6 Prozent. Und 1991 bis 2007 stiegen die Nettorealverdienste nur noch um 0,1 Prozent jährlich. Seitdem ist der Arbeitslohn eigentlich schon im „Minus“.

Da hat der Kapitalismus in Deutschland jetzt ein Problem: Ohne Lohnarbeit ist er keiner, denn aus was sonst soll denn der berühmte Mehrwert gepresst werden.

Wenn aber die Leute fortwährend weniger Arbeitslohn bekommen, wie macht der Kapitalismus dann den Mehrwert zu Profit ? Der ganze Mist, in dem die Lohnarbeit drinsteckt, muss ja an irgendwen verkauft werden. Am Ende frisst Arbeitslohnkürzung die Lohnarbeit auf.

Zwei Aus- und Irrwege: Erstens Exportterror gegen die anderen Volkswirtschaften als Absatzmarkt. Zweitens Sozialstaat als Kaufkraftersatz. Klingt beides toll, klappt aber trotzdem nicht: Die anderen Volkswirtschaften können nur auf Kredit kaufen, weil sie wg. Exportterror selber nix mehr produzieren. Und der Sozialstaat? Wird aus den Bruttolöhnen finanziert, d.h. die Nettolöhne sind entsprechend niedriger und fehlen dann wieder als Inlandskaufkraft.

Dritter Ausweg: Zwangsarbeit oder so ähnlich. Haben wir derzeit mit Hartz IV und dank Migrationsputsch von der Merkel. In den USA gibt es: Gefängnisarbeit und Mörderarbeit (Söldner). Das geht so noch einige Runden hin und her. Z.B. wird nix mehr investiert, sondern lieber spekuliert. Am Ende ist dann alles „Finanzkapitalismus“, bei dem nur Geld wieder Geld verdient.

So gesehen hat der Kapitalismus jetzt fertig. Aber wer kommt daher und „rettet“ die Lohnarbeit und damit den Kapitalismus? Natürlich die saubere Sozialdemokratie mit ihrem „Mindestlohn“.

Erfahren Sie mehr dazu in: Link
Albrecht Goeschel
Mindestlohn statt Sparpaket:
Nur Inlandswachstum führt aus der Schuldenfalle
Diskussionspapier für den Sozialverband VdK
Marquartstein
April 2010

Mindestlohn statt Sparpaket
Quelle: Akademie und Institut für Sozialforschung Verona