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Anners möt`t warden - AKK in Demmin

Foto: H.S.

07.03.2019 - von Hartmut Jeromin

„Anners möt`t warden“, wie Fritz Reuter schon wusste oder: „Irret euch nicht,…“ u.s.w., wie meine Mutter oft zitierte. Die Irrläufer saßen am 06.03.2019 in Demmin auf ziemlich harten Bänken, tranken Bier aus Plastikbechern oder nur „Glashäger“ und warteten auf den Humorvortrag ihrer Parteiobersten, auf Spott, Ironie und tiefere Bedeutung. Die Christlichen Demokraten von der Union, blondgescheitelte Jünglinge und ihre Partner- oder Partnerinnen, auch lokale Parteiprominenz, mit erwartungsvollem Blick. Nach 18°° Uhr wurde ihre Erwartung erfüllt, es betrat AKK die Bühne.

Sie grüßte artig von „Angela“, die hätte zur Bedingung gemacht, dass sie nun hier reden darf: Die Entmannung der CDU. Auch von einem Adenauer und Kohl grüßte sie, sogar mehrmals. Um dann von einem verkrampften Volk zu reden mit seinen kultursensiblen Kindern…Humor hatte diese Frau nicht, kein bisschen. Wie kann man auch mit wertkonservativem Kapitalismus Humor verkünden. Sie fuhr etwas den Ministern des Koalitionspartners an die Karre, als wenn diese völlig unabhängig regierten. Dabei bestimmt immer noch die Kanzlerin die Richtlinien der Politik. Also eigentlich die Narrenschellen der Chefin umgehängt? Ansonsten? Erst mal Geld verdienen! Wie? Egal, weil wir uns doch für Rüstungsexport entschieden haben, damit die Arbeiter in Peenemünde und anderswo was zu essen haben. Der Kunde ist König. Mit Klimaschutz kann man kein Geld verdienen. Mit deutscher Wertarbeit Made in Germany vielleicht. Wenn es nicht gerade getürkte Dieselmotoren sind.

Und Europa? Von den anderen Parteien vergessen. Hier kehrt sie mit dem ganz großen Besen: Denn die Welt braucht uns. Wir sind Hoffnung für viele Menschen in der Welt. Gar für viele das Größte überhaupt. Nur eben, sichere Grenzen um Europa schafft kein einzelnes Land der EU, da müssen alle ran…und wer hier Straftaten begeht…der muss raus aus Europa. Da kennen wir nichts. Alles nicht so humorvoll.

Und Werte? Ja doch. Die Mütter arbeiten Teilzeit für ihre Kinder. Arbeitsplätze aufs Land, da sind nur kurze Wege nötig für den Nachwuchs. Schön, wenn es so wäre.

Und alles andere? Ist vom Übel! China? Vom Übel wegen Reisefreiheit. Klimaschutz und Wirtschaft? Geht gar nicht. Saarland und Autos? Muss gehen. Künstliche Intelligenz? Es gibt ja auch eine natürliche Intelligenz. Wirtschaft? Ja, jeder Art und Menge. Gerechtigkeit? Sind wir auch dafür, aber für alle? Pfui! Nur für die, die sie brauchen. Nochmals Pfui. Hartz-vier-Selbsttherapie auf Kosten der Steuerzahler? Das macht nur die SPD mit Hilfe ihres Finanzministers. Diebstahl geistigen Eigentums weltweit? Muss sich die Justizministerin drum kümmern. Was noch: Nur die CDU ist wählbar, laut AKK.

Etwas wenig Humor im Land Fritz Reuters, zumal in der Nähe von Stavenhagen. Paar Läuschen und Riemels hätten gut getan. Z.B.: „Wat all in so ne Stadtrecknung steiht“, oder „ De Pirdkur“, oder „Dat Tausamenleigen“, oder „Was dedst du, wenn du König wirst?“, wenigstens. Denn Mecklenburger und Pommern sind nur schwer hinter dem Ofen hervorzuholen. Hat ihr das denn keiner gesagt, vorher? Denn: „Anners möt`t warden.“ Da steht: „Ji Snäsels! Ji willt König sin- und lat`t de Swin in`n Weiten rin?“

Na warte, AKK, das werden wir der Chefin melden. So ein Irrtum vom Amt. So eine verschenkte Gelegenheit. So ward`t dat nicht. Denn: „Möt`t denn nicht anners warden?“ fragt auch Hartmut Jeromin am 07.03.2019. Eine Goldwaage hat der nun gerade nicht dabei…aber sonst seine Tassen im Schrank.

Quelle: Hartmut Jeromin