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20.000 Telekom-Beamte in Frühpension

02.11.2005 - von Hanne Schweitzer

Frühpensionierungen gelten ja offiziell als GROSSES, GROSSES Übel, das doch bittebitte nicht mehr angewandt werden soll.
Dazu die immernoch-Bundesfamilienministerin Renate Schmidt: "Die Bundesregierung hat die Frühverrentungspraxis gestoppt, denn sie ist angesichts des demografischen Wandels nicht länger vertretbar."

Die Industrie schert sich wenig um die Behauptung der Baldnichtmehr-Ministerin. 20.000 beamtete MitarbeiterInnen über 55 schickt die Telekom bis 2010 in den Vorruhestand. Insgesamt baut sie mindestens 32.000 Stellen ab.
Die Frühpensionierung ließe sich als intelligentes Instrument zur Verjüngung benutzen, teilte der Ver.di-Tarifpolitiker Michael Halberstedt dazu allen Ernstes der FAZ mit.
Die Telekom, noch immer zu 38% im Besitz des Staates, übernimmt das Ruhegehalt von GUT (!) 70 Prozent der letzten Bezüge bis zum Erreichen des normalen Pensionsalters komplett. Die Kosten dafür werden auf 3,3 bis 4 Mia. Euro geschätzt incl. der finanziellen Trostpflaster für weitere ca. 10.000 MitarbeiterInnen. Dazu gehören auch durchaus über 40Jährige, die enorme Abfindungen erhalten. Die Steuerzahler werden - über diverse öffentliche Kassen - an dieser Unsumme voraussichtlich mit 38% beteiligt werden.

Drei Milliarden, das ist viel Geld, aber diese Lösung ist für das Unternehmen scheint`s immer noch billiger, als die Weiterbeschäftigung und Weiterbezahlung von gut 11% der Belegschaft inclusive der 20.000 Post- und FernmeldebeamtInnen!
Verkehrte Welt. Ältere Langzeitarbeitslose oder Hartzvierler werden sich jedenfalls erheblich gegenüber den Expostlern benachteiligt fühlen!

Link: http://www.altersdiskriminierung.de/themen/artikel.php?id=2911
Quelle: FAZ, 2.8.05, 29.10.05, Intern. Herald Tribune, 3.11.05

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