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Apotheker gehen gegen Lauterbachs Pläne auf die Strasse

Foto: H.S.

29.09.2023 - von Kathrin Vogler

„Nach der Krankenhauslandschaft will Lauterbach nun auch die Apothekenlandschaft zerstören. Statt den heilberuflichen Charakter des Apothekerberufs gegenüber dem kaufmännischen zu stärken, will der Gesundheitsminister Apothekenketten installieren und den wichtigen Notdienst schleifen. Der Konkurrenzkampf wird zunehmen, die Apothekendichte wird abnehmen und die Rosinenpickerei ausufern.

So werden diejenigen Apotheken, die wirklich eine gute Versorgung der Bevölkerung gewährleisten wollen und dafür auch Leistungen erbringen, die weniger lukrativ sind, schnell ins Hintertreffen gelangen. Wer seinen Beruf ernst nimmt, ist der Dumme“, sagt Kathrin Vogler, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zu den auf dem Apothekertag vorgestellten Plänen aus dem Bundesgesundheitsministerium. Vogler weiter:

„Mit der Kettenbildung wird die Arzneimittelversorgung noch stärker kommerzialisiert. Das hat mit Verantwortung für die öffentliche Daseinsvorsorge nichts mehr zu tun, sondern gibt jeden Anspruch an eine gute Versorgung vor Ort auf. Mit dem einen Gesetz weitet Lauterbach die Kompetenzen der Apotheken bei Lieferengpässen aus, mit dem nächsten verhindert er, dass der Fiebersaft in jeder Apotheke selbst hergestellt werden kann. Das ergibt keinen Sinn und hat keine Strategie. Wer auf dem Land ein fieberndes Kind zu Hause hat, wird sich den Saft nicht mehr in der Bereitschaftsapotheke holen, sondern ist gezwungen, gleich in die Rettungsstelle zu fahren, die Lauterbach mit dem nächsten Gesetz entlasten will. Ich kann nur mit dem Kopf schütteln angesichts dieser Konzeptlosigkeit.“
PM 29.9.203 Die Linke unter: Link

ApothekerInnen gehen gegen die Pläne des Gesundheitsministers auf die Straße
"... Seine Pläne seinen völlig realitätsfern, meint der Vorsitzende Thomas Dittrich laut Mitteilung zum Deutschen Apothekertag. Auch Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V. (ABDA) macht klar: „Die Annahme des Ministers, dass es mit seinen Plänen mehr Filialgründungen geben könnte, ist (…) an den Haaren herbeigezogen. Denn: Bei den letzten Auswertungen der Apothekenzahlen haben wir gesehen, dass viele Filialen wieder schließen mussten. ...“
Alexander Riechelmann für Der Westen am 28.9.2023 unter: Link

2. Oktober wird zum Protesttag von Vertragsärzten und Apothekern
Ärztezeitung, 29.9.2023 unter: Link

Quelle: Linksfraktion im Bundestag