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Clara Zetkin: 100 Jahre Internationaler Frauentag

08.03.2011 - von diverse

“Um Eurer und Eurer Lieben Zukunft willen rufen sie (die Versammelten) Euch zum Friedenswerke auf." Am 27. August 1910 beschloss die II. Internationale Sozialistische Frauenkonferenz auf Initiative der deutschen Sozialistin Clara Zetkin in Kopenhagen die Einführung eines jährlichen Internationalen Frauentages. Die Idee dazu kam aus Amerika. Dort hatte die Sozialisitsche Partei Amerikas 1909 den ersten Kampftag für das Frauenwahlrecht organisiert.
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Der internationale Frauentag fand in Europa am 19. März 1911 erstmalig statt. Im Mittelpunkt stand der Kampf um das Wahlrecht der Frau sowie deren Gleichberechtigung, die Forderung nach einem 8 Stunden Tag, Teilung der Hausarbeit und Kindererziehung als "Elternwerk", wie Zetkin es formulierte. Diese Vorschläge und ihre Forderung nach einem Recht auf freie Liebe stießen in der deutschen Sozialdemokratie zum Ausgang des 19. Jahrhunderts nicht gerade auf Begeisterung.
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Kaiser Wilhelm II. nannte Clara Zetkin 'die gefährlichste Hexe des deutschen Reiches'. Der französische Schriftsteller Louis Aragon meinte: 'Sie ist die Frau von heute. Die Frau, die dem Mann gleich ist.'

"Clara kämpfte gegen den Strom. Mit fast 76 Jahren, todkrank, fast blind, erfüllte sie am 30. August 1932 ihre letzte große politische Aufgabe. Als Alterspräsidentin eröffnete sie den Reichstag, in dem Naziabgeordnete in SA- und SS-Uniformen dominierten. Krönung ihrer Rede war ein leidenschaftlicher Appell für eine Einheitsfront aller Antifaschisten, um den Faschismus zurückzuwerfen", so Eleonora Pfeifer in ihrer Würdigung zum 150. Geburtstag.
(Aufgeschrieben von Caren Lay/Konstanze Kriese, zitiert wurde mit freundlicher Genehmigung nach einem Aufsatz von Eleonora Pfeifer, den sie 2007 für das "Stadtjournal" in Magdeburg schrieb und aus der Biografie von Gilbert Badia, Berlin 1994, Februar 2011)

Am 20. Juni 1933 starb Clara Zetkin im Alter von 76 Jahren auf Schloss Archangelskoje in der Nähe von Moskau. An ihrem Trauerzug beteiligten sich mehr als 600.000 Menschen.

Die Nazis verbieten den Internationalen Frauentag. Von 1933 bis 1945 findet er in D. nicht statt.

Im Mai 1957 beschließt der Bundestag das Gesetz über die Gleichberechtigung von Man und Frau auf dem Gebiet des bürgerlichen Rechts. Frauen dürfen ihr eigenes Vermögen fortan selbst verwalten, das "Letztentscheidungsrecht des Ehemannes in allen Eheangelegenheiten" wird gestrichen. Der Ehemann darf ein Dienstverhältnis seiner Ehefrau nicht mehr fristlos kündigen.

1977 wird das Partnerschaftsprinzip in der Ehe eingeführt. Die bis dahin gesetzlich vorgeschriebene Aufgabenteilung in der Ehe wird gestrichen, die Ehefrau darf jetzt auch ohne Einverständnis des Ehemannes berufstätig sein.

Terminübersicht zum Internationalen Frauentag 2011
Veranstaltungen der Mitgliedsverbände des Deutschen Frauenrats sowie der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten:
http://www.frauenrat.de/deutsch/infopool/termine/termindetails/back/11/article/terminuebersicht-zum-internationalen-frauentag-2011.html

Di 15.03.2011 19:30 zakk Fichtenstraße 40, 40233 Düsseldorf (barrierefrei) * Unerhört und ungehörig -- ein Streifzug durch die Geschichte zum 100. Internationalen Frauentag* Vortrag und Diskussion mit Florence Hervé (Düsseldorf)

Link: http://www.frauenrat.de/deutsch/infopool/termine/termindetails/back/11/article/terminuebersicht-zum-internationalen-frauentag-2011.html
Quelle: diverse