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Barmer GEK: Mitarbeiter bläst sich auf

15.03.2011 - von A.B.

Ich habe gestern für meine 87-jährige Mutter in Dortmund bei der Barmer GEK einen Antrag auf Mitgliedschaft eingereicht. In 40 Jahren eigener Mitgliedschaft in dieser Krankenkasse habe ich noch nie eine solch negative Erfahrung machen müssen. Ich wurde ablehnend, arrogant und herablassen behandelt und weiß trotz mehrmaligem Nachfragen nicht, ob man meine Mutter dort als Mitglied aufnehmen wird oder nicht.

Ich hatte den Mitarbeiter gleich zu Beginn des Gesprächs gebeten mir zu sagen, ob der Antrag meiner Mutter abgelehnt würde. Dann würde ich zu einer anderen Krankenkasse gehen - Antwort: Ja glauben Sie denn, die würden sich freuen, wenn Sie da mit Ihrer alten Mutter ankommen?

Den Vorwurf der Altersdiskriminierung wies er von sich. Nein, die Barmer GEK müsse schliesslich wirtschaftlich denken.

Meiner Mutter habe ich von dem unerfreulichen Verlauf des Gesprächs nichts erzählt, denn die würde gleich in Tränen ausbrechen und mir sagen "Siehst Du, ich bin zu alt, ich muss machen dass ich weg komme."

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Ich hatte mich dann an die Vorstandsvorsitzende der BARMER GEK, Frau Birgit Fischer, gewandt und dann ging alles ganz schnell.
Vorgestern kam der Brief, dass meine Mutter ab 01.05.2011 Mitglied der BARMER GEK werden wird. Gestern hat man sich telefonisch und schriftlich bei mir entschuldigt und meine Mutter bekam ihre Versichertenkarte.

Meine Mutter (oder auch ein andere Frau in ihrem hohen Alter) hätte sich da allein nicht wehren können. Das ist das Schlimme, wer niemanden hat, der für ihn/sie kämpft, ist verloren und das darf nicht sein!!!
Man darf sich nichts gefallen lassen!

Als ich vor 9 Jahren an Krebs erkrankte, habe ich gelernt zu kämpfen. Man wird als Krebspatientin nicht an die Hand genommen und begleitet, man muss um alles und jedes selbst kämpfen.

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Niemand hat sich selbst gemacht, niemand ist für sein Alter verantwortlich. Der Mitarbeiter der Barmer versuchte, der Kundin Schuldgefühle zu suggerieren, weil sie es gewagt hat, ihre Mutter krankenversichern zu wollen. Er diskriminierte nicht nur die Mutter, sondern auch die Tochter!
In New South Wales, Ausstralien, aber leider nur dort, wäre ein solches Verhalten justiziabel. Denn dort ist es sogar verboten, jemanden wegen des Alters seiner Verwandten, Arbeitskollegen oder der Menschen mit denen er zusammen ist, unfair oder verächtlich zu behandeln.

Link: Commerzbank: Nur vormittags dienstbereit…
Quelle: Mail an die Redaktion

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