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Stuttgart: Schüler + Jugendblockade Stuttgart 21

02.08.2011

Dienstag früh um 6 Uhr blockieren Schüler und Jgendliche die Einfahrt zum Grundwassermanagement, gegenüber dem Südflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs.

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Zum sogenannten Stresstest des geplanten Hauptbahnhofs ein Leserbrief, den ein Solinger Senior an die Süddeutsche Zeitung geschickt hat:

"Leserbrief zur „Stresstest“ – Inszenierung:
Eine starke Interessengemeinschaft, bestehend aus 1) lupenreinen Staatsschädigern aus Immobilienlobby, Banken, Tunnel-, Straßen-, Wohnungsbauindustrie und anderen Branchen der "Wirtschaftsregierung", 2) profilierungssüchtigen Politikern, die nicht bürgerfreundliche Arbeit leisten, sucht der Bevölkerung seit Jahren einen hervorragend funktionierenden, architektonisch wertvollen Bahnhof mies zu machen, um gegen alle menschliche Vernunft ein Projekt voller unkalkulierbarer Risiken durchzudrücken.

Dies wurde uns am Freitag auf dem Stuttgarter Rathaus beim „Public viewing“ überdeutlich. Trotz der unzweifelhaften Gefahr, dass der stark anhydrithaltige Untergrund langfristig den (wörtlich zu nehmenden) Zusammenbruch der untertunnelten Häuserzeilen bedeutet, die Tunnels im Zuge von „Sparmaßnahmen“ das Ergebnis lebensgefährlicher Pfuscharbeit werden und die vom Steuerzahler aufzubringenden Kosten ins Unermessliche steigen, diskutierte man stundenlang über die „Belastbarkeit“ eines Tunnelbahnhofs „in Premiumqualität“.

Auch für mich als Solinger in Stuttgart die unerträgliche Propaganda-Veranstaltung einer abgewirtschafteten Demokratie.

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Der grundsätzliche Fehler der „Offiziellen“ unter den S-21-Gegnern lag darin, sich auf ein „Schlichtungsgespräch“ einzulassen. Es ging hier fast ausschließlich um die spekulative Qualitätsprüfung des geplanten Tunnelbahnhofs, die zu einem absurden „Stresstest“ führte. Zudem gibt es die Aussicht auf eine „Volksabstimmung“ durch die Bürger Baden-Württembergs, die großenteils viel zu desinteressiert sind an den (vermeintlich nur) Stuttgarter Problemen, um an der Abstimmung teilzunehmen. Das ist politisch ja auch eindeutig gewollt.

Durch die Diskussion der „Premiumqualität“ der drohenden Jahrhundertbaustelle waren alle EIGENTLICHEN Gründe für die kompromisslose Ablehnung des Projektes mit einem Schlag vom Tisch:
S-21 fügt sich als herausragendes Beispiel ein in die verheerend bürgerfeindliche Politik der letzten 20 Jahre. Es geht ja längst nicht nur um den Abriss dieses tadellos funktionierenden Bahnhofs (nebst dem allseits geliebten Schlossgarten) und den Neubau eines Tunnelbahnhofs auf brandgefährlichem Untergrund; die Demokratie und unser aller Lebensqualität stehen angesichts stetig steigender Ausbeutung der Steuerzahler zur Disposition:
Entweder wir lehnen uns solidarisch und lautstark auf gegen die verhängnisvolle Kumpanei deutscher Politik mit den Finanz- und Wirtschaftsgiganten – oder aber S-21 wird zum Sinnbild der menschenfeindlichen, brutal auf PROFIT ausgerichteten Regierung der Wirtschaft („Wirtschaftsregierung“) über uns, die Bürger in diesem Staat, in Europa, auf der ganzen Welt."

Peter Richartz, Solingen

Link: Parkschützer
Quelle: Mail an die Redaktion