Berlin, 2013 Foto: H.S.
26.09.2013 - von Gaby Weber
Die in Argentinien lebende Journalistin Gaby Weber zeigt in ihrem Dokumentarfilm, wie während der Militärdiktatur Gewerkschafter von Mercedes Benz Argentina nachts aus ihren Wohnungen entführt, in Folterzentren verschleppt und ermordet wurden und wie sie die Überlebenden gefunden hat.
Es berichten die Opfer und die Manager, darunter der Folterer und Kindesräuber Rubén Lavallén, Sicherheitschef bei Mercedes. Die Firma hat medizinische Geräte für Frühgeburten an das Militärhospital Campo de Mayo geliefert. Dort mussten schwangere Gefangene ihre Kinder zur Welt bringen, bevor sie ermordet wurden.
Der Produktionschef von Mercedes Benz, Juan Ronaldo
Tasselkraut, erinnert sich, dass die Produktivität wegen Sabotage auf 30 Prozent gefallen war, bis sie normalisiert werden konnte. Ob ein Zusammenhang mit den Morden an den Betriebsräten bestand? „Wunder gibt es nicht,Euer Ehren“, so seine Antwort.
Der Film berichtet auch über die Bemühungen, die Täter vor Gericht zu bringen.
Die spanische Version des Films wurde zur besten Sendezeit in mehreren südamerikanischen Kanälen gezeigt. Er ist Beweismittel im US-Verfahren gegen die Daimler AG. Er wurde im argentinischen Parlament vorgeführt und soll zum "nationalen
Interesse" erklärt werden. Das deutsche Fernsehen hat diesen Dokumentarfilm hingegen nicht ausgestrahlt, sondern ein anderes Filmteam nachdrehen und kommentieren lassen.
Wunder gibt es nicht
spanisch mit dt. UT | 90 min | 2003
Ein Film über die verschwundenen Betriebsräte von Mercedes Benz in Argentinien in der Zeit der Militärdiktatur.
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