15.08.2019
Vorankündigung und Aufruf zur Bewerbung für Beiträge zur Offenen Akademie 2020 , Fortschrittliche Wissenschaft und Kultur, Samstag 4.4. bis Freitag 10.4.2020, Gelsenkirchen Arbeiterbildungszentrum, Koststr. 8
Die Offene Akademie als Einrichtung für fortschrittliche Wissenschaft, Literatur und Kunst führt 2020 ihre elfte Wochenveranstaltung durch. Die Auseinandersetzung um fortschrittliche Wissenschaft wird wichtiger.
Aktuell mussten wir erleben, dass an der TU Hamburg die Werbung für eine Veranstaltung untersagt wurde, weil im Thema die dialektisch-materialistischen Methode benannt war, und die Universitätsleitung berief sich auf die „politische Neutralität“ an Hochschulen. Gleichzeitig wirbt sie jedoch für Duale Studiengänge gemeinsam mit Rüstungskonzernen. Das zeigt, dass es eine solche „Neutralität“ nicht gibt.
Wir wenden uns gegen geistige Knebelung und Zensur von fortschrittlicher Wissenschaft und Forschung, aber auch gegen eine positivistische und pragmatische Ausrichtung der Wissenschaft, welche die Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten leugnet und nur den kurzfristigen Nutzen sucht. Angesichts einer krisenhaften Entwicklung driften immer mehr Regierungen und Staaten nach rechts, und im Zuge dessen kommt es zu Diffamierungen und Angriffe auf fortschrittliche Wissenschaftler. Weltanschauliche Offenheit und Überparteilichkeit sind Prinzipien der Offenen Akademie.
Ausdrücklich haben in ihr die Betrachtung von Zusammenhängen zur Gesellschaftsentwicklung und Kritik am Kapitalismus ihren Platz. Deshalb fördern wir auch fortschrittliche Wissenschaft an Schulen und Hochschulen. Dazu gehört auch das Recht auf freie politische Betätigung auf antifaschistischer Grundlage.
Die Offene Akademie verwirklicht eine demokratische Streitkultur auch bei kontroversen Standpunkten. Sie arbeitet auf antifaschistischer Grundlage. Beiträge mit rechtslastig-faschistischem oder religiösfundamentalistischen Hintergrund sind nicht möglich. Sie bietet interessierten Wissenschaftlern und Kulturschaffenden ein Forum und kann, im Zusammenschluss mit sozialen Bewegungen, Wege zur Verwirklichung fortschrittlicher Erkenntnisse in der Praxis eröffnen.
Akademische Titel sind keine Voraussetzung für eine Bewerbung. „Offene“ Akademie bedeutet auch, dass auf ihr Akademiker und Bevölkerung auf Augenhöhe zusammenkommen und voneinander lernen. Wir bieten mit diesem Aufruf die Möglichkeit, für die Jahrestagung der Offenen Akademie 2020 einen Beitrag anzubieten.
Themengebiete
Die Offene Akademie ist interdisziplinär. Bisherige wissenschaftliche Themenbereiche sind
1. Wirtschaftsentwicklung, Politische Ökonomie, Wirtschafts-, Finanz- und soziale Krisen, Arbeiterbewegung,
Verteidigung der sozialen Rechte
2. Umwelt: Umweltkrise, notwendiger Paradigmenwechsel, Jugendbewegung und ihre Perspektiven
3. Internationale Entwicklung, militärische Aufrüstung und Kriegsgefahr, weltweite Flüchtlingskrise,
Recht auf Asyl
4. Gesellschaftsentwicklung und Politik, Verteidigung und Erweiterung demokratischer Rechte, gesellschaftliche
Zukunftsfragen, wissenschaftlicher Sozialismus
5. Landwirtschaft, gesunde Lebensmittelproduktion und Ernährung
6. Für eine wissenschaftliche Vorgehensweise in Medizin und Gesundheitsversorgung
7. Pädagogik, Soziales, Lebensverhältnisse
8. Naturwissenschaften und Technik, Technikfolgen
9. Philosophie und Weltanschauung
An den Abenden der Veranstaltungswoche soll es eine kulturelle Abendveranstaltung geben, wozu sich Kulturschaffende bewerben können.
Beiträge junger Wissenschaftler und von Studierenden sind sehr willkommen. Eine Unterstützung durch erfahrene Wissenschaftler ist möglich. Auch eine Poster-Session ist möglich. Ebenso wird die Durchführung eines Symposiums angestrebt zur Zukunft der Arbeiter/innen – Digitalisierung – Künstliche Intelligenz, wozu wir Vorschläge für Referenten und Teilnehmer für eine Podiumdiskussion suchen.
Die Bewerbung
Die Bewerbung ist formlos. Sie soll den Titel und eine Beschreibung des Inhalts des Vortrags enthalten. Im zweiten Teil sollte eine kurze Beschreibung der Referentin/des Referenten erfolgen – mit Angaben zum Beruf und wichtigen Informationen zur Person. In gleicher Weise können Kulturbeiträge angeboten werden.
ReferentInnen erhalten auf Wunsch ein Honorar in Höhe von 150,- Euro, eine Tageskarte für alle Veranstaltungen, Verpflegung am Tag des Auftritts sowie wenn nötig eine kostenlose Übernachtung. Honorarwunsch und Fahrtkostenentschädigung sollten bei der Bewerbung vermerkt werden.
Die Bewerbung soll erfolgen bis zum 15.09.2019 per Email an: info(at)offene-akademie.org
Die Entscheidung über Bewerbungen erfolgt durch den wissenschaftlichen Beirat. Die Benachrichtigung wird voraussichtlich bis zum 1.11.2019 erfolgen.
Ablauf
Jede der anderthalbstündigen Vorlesungen besteht zur einen Hälfte aus Vortrag, zur zweiten Hälfte aus Diskussion. Es hat sich im Verlauf der Offenen Akademie gezeigt, dass damit eine Tiefe der Auseinandersetzung wie sonst selten erreicht wird. Die Gestaltung des Vortrags ist dem Referenten freigestellt. Erforderliche Technik (Beamer für Powerpoint- und Filmpräsentation, Tonverstärker) steht zur Verfügung.
Veröffentlichung
Es erscheint ein Tagungsband (Printversion und CD). Zu veröffentlichende Beiträge sollen in schriftlicher Fassung bis drei Wochen nach der Veranstaltung, d.h. bis zum 2020 abgegeben werden.
Wissenschaftlicher Beirat
Rolf Becker, Schauspieler, Hamburg
Prof. Dr. Rolf Bertram, Physiker, Göttingen
Bernd Bittenbinder, Zahnarzt, Herdorf
Dr. Andreas von Bülow, Publizist, Bonn
Heinrich Breuckmann, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaftler, Castrop-Rauxel
Dr. Ulla Franken, Dipl. Pädagogin, Essen
Prof. Dr. Rainer Frentzel-Beyme, Umweltmediziner, Bremen
Dr. Colin Goldner, Dipl. Psychologe, Hörgertshausen
Dr. Rolf Gössner, Jurist, Bremen
Maria Grein, M.Sc., Physikerin, Braunschweig
Prof. Sigmar Groeneveld, Agrarwissenschaftler, Kassel
Peter Hensinger, Germanist, Stuttgart
Prof. Dr. Christian Jooß, Physiker, Göttingen
Christoph Klug, Dipl. Psychologe u. Wissenschaftsjournalist, Recklinghausen
Prof. Dr. Knut Krusewitz, Umwelt-und Friedensforscher, Fulda
Prof. Dr.-Ing. Josef Lutz, Elektrotechniker, Chemnitz
Stephan Moldzio, Biologe, Braunschweig
Prof. Dr. Bruno Müller-Oerlinghausen, Arzt für Klinische Pharmakologie, Berlin
Traugott Nassauer, Dipl. Psychologe u. Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Daaden
Jonas Norpoth, Physiker, Kassel
Dr. Michael Schmidt-Salomon, Diplom-Pädagoge und Publizist, Newel-Butzweiler
Prof. Dr. Inge Schmitz-Feuerhake, Physikerin, Hannover
Prof. Dr. Cynthia A. Volkert, Physikerin, Göttingen
Günter Wallraff, Journalist und Schriftsteller, Köln
Dr. Rainer Werning, Politik- und Sozialwissenschaftler, Frechen-Königsdorf
Prof. Dr. Jean Ziegler, Mitglied des Beratenden Ausschusses des UNO-Menschenrechtsrats, Genf
Sprecher des wissenschaftlichen Beirats ist:
Christoph Klug (Recklinghausen) wissenschaft_klug(at)web.de,
Prof. Dr. Josef Lutz, (Chemnitz) Tel: (0371) 53133618, E-Mail:
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