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Rettungssanitäterin: Man fühlte kein Empathie

Foto: H.S.

21.08.2019 - von G.M.

An die Geschäftsführung des MKT Krankentransport in München ist der folgende Brief einer Tochter gerichtet, die sich über die Behandlung ihrer 97jährigen Mutter beklagt:
"Sehr geehrte Damen und Herren,
gerne schreibe ich Ihnen diese Zeilen nicht, denn es wäre wunderbar wenn es diese bedauerliche Situation nicht gegeben hätte.

Es ist mir bekannt, wie schwer es ist gute Mitarbeiter/innen zu finden - gerade im sozialen Bereich, das ist leider ein Drama in Deutschland. Ich möchte Ihrer Rettungssanitäterin nichts Böses und trotzdem möchte ich Ihnen diesen Vorfall schreiben, damit so etwas sich nicht bei niemandem wiederholt.

Letzten Montag gegen 22.30h drückte ich den Notfallknopf (Johanniter) den meine Mutter, R. M. hat, um einen Notarzt zu holen, denn es ging ihr gar nicht gut.
Ein paar Minuten später kam Ihr Team zwei junge Männer und eine junge Frau Wagen/Einsatz 71/1.
Meine Mutter ist 97 Jahre alt und das war für sie / uns ein Ausnahmezustand.

Es wurden Untersuchungen gemacht (Ultraschall) und man sah, das das Herz zu schnell schlug und auf dem Monitor die Herzfrequenz hüpfte. Das war sehr beunruhigend.

Die Stimmung war für meinen Geschmack sehr (zu) cool seitens Ihrer Sanitäterin, die dies leitete.
Ich würde mir erhoffen, das man einem alten Menschen gegenüber beruhigend agiert und redet.
Der eine junge Rettungssanitäter (etwas korpulenter) sagte dann, "wenn sie nicht ins Krankenhaus gehen, dann sterben sie". Ich sah ihn an und sagte zu ihm, man kann das auch anders/sensibler sagen und er sagte dann nichts mehr und das war dann ok.

Die Rettungssanitäterin war sachlich und man fühlte keine Empathie und dann sagte sie, "sie müsse einen Zugang für die Infusion legen und auch für den Notarzt“, der dann auch geholt wurde.
Sie legte diese Nadel unter großem Schmerz für meine Mutter und es entstand ein riesiges Hämatom (siehe Foto) und der Handrücken tat meiner Mutter bis ins Krankenhaus sehr weh.
Im Krankenhaus haben sie sofort eine andere Nadel gelegt und diesen Einstich verarztet und waren auch erstaunt über diese schmerzhafte Aktion.
Ich wollte in der Situation nicht ein Fass aufmachen, darüber ärgere ich mich im Nachhinein.

A
Es wäre wichtig, das Ihr Personal so gut geschult wird, das es in so einer Situation empathischer, mitfühlender, sensibler und liebevoller mit einem alten Menschen -gerade in so einer Notsituation- redet.
Denn die Beruhigung ist wichtig, nicht das Gegenteil. So ein cooles Verhalten ist leider oftmals anzutreffen, was mich wirklich schockiert. Ich hoffe, das dies sich nicht noch weiter ausbreitet.
Ich war sehr froh, das ich dabei war, denn es ist für mich jetzt ein Albtraum wenn meine Mutter in so einer Situation allein wäre.

B
Es wäre ebenso wichtig, das Ihr Personal es lernt zu spritzen oder Zugänge zu legen, die nicht derart weh tun und "nicht brutal rein gehauen wird".
Dazu gehört Feingefühl und wohl Übung. Meine Mutter bekommt öfters Spritzen, Blutabnehmen und auch für Infusionen Zugänge sind nicht neu und es gibt Ärzte wie auch Krankenschwestern, Praxishilfen, die das so machen, das es meiner Mutter nicht weh tut. Das sollte man erwarten können, gerade bei so einer alten Dame, bei der die Haut natürlich noch viel sensibler ist.

Ich war froh, das es klappte und meine Mutter in das Herzzentrum kam. Sie ist wieder zu Hause.

Ich wollte Ihnen dies mitteilen, denn Sie sollten dies wissen.

Wertschätzung für Ihre Webseite, die Auskunft über Ihr Unternemen ist transparent, ebenso die Ansprechpartner, das ist prima. Denn bei Altersheimen, Pflegediensten z.B. sieht man das oftmals nicht."

Quelle: Mail an die Redaktion