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Studie: Generationenkonflikte am Arbeitsplatz

Foto: H.S.

14.11.2019 - von K. Forchhammer

In den deutschen Büros treffen zum ersten Mal fünf Generationen an einem Arbeitsplatz aufeinander. Deshalb hat der Büromittellieferant Viking das Meinungsforschungsinstitut OnePoll beauftragt, 1.000 deutsche Arbeitnehmer ab einem Mindestalter von 18 Jahren zu befragen, um herauszufinden, wie Arbeitnehmer der verschiedenen Generationen* zusammenarbeiten, welche Konflikte dabei entstehen und worauf am meisten Wert gelegt wird. Die Befragung fand online im Zeitraum vom 15.08.-03.09.2019 statt.

*Für die Studie wurde mit folgenden Generationen gearbeitet:
Stille Generation: 74-91 Jahre
Baby Boomer: 55-73 Jahre
Generation X: 39-54 Jahre
Millennials: 23-38 Jahre
Generation Z: 22 Jahre und jünger

Dabei ergab sich, dass es für ein Drittel der Befragten mit der Generation X und den Baby Boomern wegen Machtkämpfen zu Konflikten kommt – den Generationen also, mit denen zwei Drittel bzw. 44% der Angestellten jeden Tag zusammenarbeiten müssen und die 69% der Manager ausmachen.

Wo sind Streitpunkte?
Fast ein Viertel aller Befragten arbeitet nicht gerne mit der stillen Generation oder der Generation Z zusammen. Doch anscheinend beruht das auf Gegenseitigkeit: Die Generation Z ist die Generation, bei der etwa ein Drittel die Zusammenarbeit mit allen Generationen als negativ einschätzt. Auch zwischen anderen Generationen kommt es immer wieder zu Konflikten. So hat ein Drittel der StudienteilnehmerInnen Machtkämpfe mit Baby Boomern und der Generation X.

Doppelt so viele Männer (29%) wie Frauen der Generation X tragen mit Baby Boomern Machtkämpfe aus. Jede achte Frau aller Generationen beschwert sich über Stereotypisierung durch Baby Boomer. Besonders auffällig ist, dass etwa ein Drittel der Baby Boomer, der Generation X und der Millennials Probleme mit der Arbeitseinstellung der Generation Z haben, und auch 37% der Generation Z haben dieses Problem mit ihren Altersgenossen.

Wer kann was am besten?
Um zu verstehen, warum Konflikte entstehen, untersuchte die Studie auch, worauf die verschiedenen Generationen an einem Arbeitsplatz am meisten Wert legen. Während die stille Generation besonders auf berufliche Weiterentwicklung (90%) und Baby Boomer auf einen sicheren Arbeitsplatz (90%) Wert legen, sind für Generation X und Millennials ein gutes Gehalt (85%) und freundliche Kollegen (86%) wichtig. Die Generation Z braucht vor allem Leidenschaft für den Job (84%). Autonomie ist für alle Generationen recht wichtig. Außerdem hat jede Generation ihre eigene Art zu arbeiten und zu kommunizieren.

Laut Klaudia Lux, Expertin im Bereich Mediation und Coaching, sind für die stille Generation und die Baby Boomer die Wertschätzung des eigenen Könnens und der Respekt vor Vorgesetzten selbstverständlich. Doch in den jüngeren Generationen werden Hierarchien immer flacher und auch Konflikte werden direkter angesprochen.

Jede Generation hat mit ihren Eigenheiten auch etwas Positives zum Arbeitsklima beizutragen oder kann bestimmte Dinge besonders gut. Für folgende Qualitäten sticht je eine Generation besonders heraus:

Arbeitsmoral: Stille Generation – 33%
Fachwissen :Baby Boomer – 33%
Führungsqualitäten: Generation X – 36%
Problemlösung: Generation X – 31%
Einfühlungsvermögen: Generation X – 24%
Freundlichkeit :Generation X – 24%
Innovation: Millennials – 25%
Kreativität: Millennials – 26%

Klaudia Lux weiß aus ihrer Erfahrung: „Altersgemischte Teams sind meist leistungsstärker. Jüngere Kollegen sorgen für neue Ideen und Dynamik im Team. Außerdem kennen sie sich mit den neuen Technologien sehr gut aus. Ältere Mitarbeiter bringen hingegen sehr viel Lebens-und Berufserfahrung ein.“

Coaching für eine bessere Arbeitsumgebung
41% der deutschen Arbeitnehmer finden, dass Unternehmen Coaching für eine integrative Arbeitsumgebung für alle Generationen anbieten sollten. Das könnten auch 20% der Manager gebrauchen, die noch nie eine Schulung oder Fortbildung zum Thema „Generationen-Inklusion“ hatten. Außerdem ist fast ein Viertel (23%) nicht sehr zufrieden mit der Führung der beiden Nachwuchsgenerationen.

Generell sind die Deutschen allerdings relativ zufrieden mit ihren Managern, denn fast die Hälfte (46%) hat das Gefühl, dass diese sich um alle Generationen gleich gut kümmern.

Wegen Einsicht in die vollständigen Studienergebnisse:Link Wegen Rückfragen wenden Sie sich an: jonathan.lohbeck(at)searchlaboratory.com

Der Auftraggeber der Studie, "Viking", ist Teil des international agierenden Unternehmens Office Depot und beliefert kleine sowie mittelständische Unternehmen aus Industrie, Handwerk und Handel sowie Freiberufler mit allem, was ein funktionierendes Büro benötigt. https://www.viking.de/

Quelle: PM, 11.11.19 Jonathan Lohbeck