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Medizinische Forschung: Unis verheimlichen Studienergebnisse

Foto: H.S.

15.01.2020 - von D.S. + H.S.

Laut der im Juli 2014 verabschiedeten Transparenzvorschriften der Europäischen Union sind die Finanziers jeder klinischen Medikamentenstudie, die an den 35 Universitätskliniken in Deutschland durchgeführt wird verpflichtet, eine Zusamenfassung der Ergebnisse innerhalb von 12 Monaten (bzw. sechs Monaten bei pädiatrischen Prüfungen) im europäischen Register EudraCT zu veröffentlichen. Das gilt auch für Studien vor 2014. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Studien-Ergebnisse in der wissenschaftlichen Literatur veröffentlicht wurden.

Die Bundesrepublik Deutschland hält sich nicht an diese Vorschriften, die dem Schutz der Interessen von Patienten, Steuerzahlern und der öffentlichen Gesundheit dienen, denn mit klinischen Studien wird an Menschen die Sicherheit, Wirksamkeit und Verträglichkeit von neuen Medikamenten und Impfstoffen erforscht.

Bei 93 Prozent aller Medikamenten-Studien, die an deutschen Universitätskliniken durchgeführt werden, werden die Resultate aber nicht vorschriftsgemäß veröffentlicht. Sie fehlen im europäischen Register für klinische Studien EudraCT.

Das geht aus einem Bericht von TranspariMED und BUKO Pharma-Kampagne hervor. Darin heißt es: "Im Schnitt sind nur 6,7% aller Studien zeitgerecht veröffentlicht worden. Die Ergebnisse von 445 klinischen Studien fehlen." So hat die Berliner Charité nur 3% der fälligen Studienergebnisse veröffentlicht und immerhin 17 Universitätskliniken haben kein einziges Ergebnis hochgeladen."

https://www.bukopharma.de/index.php/de/8-aktuelles/301-deutsche-unis-lassen-transparenz-vermissen
darin:
https://www.bukopharma.de/images/aktuelles/CT_Transparency_German_Uni_2019.pdf
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/medizinstudien-101.html

Quelle: TranspariMED und BUKO Pharma-Kampagne