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Online-Bestellungen bei multinationalen Konzernen finanzieren weder unsere Krankenhäuser, noch die Schulen, noch die Kunst

03.03.2020 - von Wolfgang Scharlau

Liebe Leser*innen, liebe Freund*innen von Georg Dengler und Antonio Morello,

zunächst hoffe ich, dass Sie gesund sind und es auch bleiben. Vielleicht finden Sie in diesen aufwühlenden Zeiten sogar die Muße, ein gutes Buch zu lesen.

Das Corona-Virus hat das kulturelle Leben in Deutschland großflächig stillgelegt.
Meine Lesetour mit „Der freie Hund“ ist zumindest bis Ende April abgesagt, vielleicht auch darüber hinaus.

Die Streichungen aller Lesungen hat einige Literaturveranstalter in eine ernste, ja existenzbedrohende Lage gebracht. Das gilt sogar für so bedeutende Literaturfestivals, wie die LitCologne.

Daher meine Bitte, falls Sie ein Ticket für eine meiner Lesungen gekauft haben:

Bitte prüfen Sie, ob Sie es sich leisten können, die Eintrittskarte NICHT umzutauschen, sondern den Betrag der entsprechenden Einrichtung zu spenden, wenn der Veranstalter diese Hilfe benötigt. Diese Information finden Sie in der Regel auf der entsprechenden Homepage; ggf. erfährt man es auch durch einen Anruf. Für die LitCologne hat mein Kollege Frank Schätzing einen Aufruf gestartet, den ich Ihnen an Herz legen möchte; siehe dazu: #ilovelitcologne.

Irgendwann ist dieser verdammte Virus besiegt. Wir wissen nicht wann, aber irgendwann werden wir wieder Freunde umarmen, Geliebte küssen, die Großeltern besuchen, im Theater und im Konzert den Künstlern applaudieren und zu Lesungen gehen.

Bis dahin sollten auch alle Buchhandlungen wieder geöffnet sein. Damit dies tatsächlich eintritt, meine zweite Bitte: Wenn Sie nun Bücher online bestellen, tun Sie dies bitte bei Ihrem örtlichen Buchhändler. In der Regel verfügen diese über einen Online-shop; ansonsten schicken Sie ihm eine E-Mail. Es funktioniert hervorragend. Bitte bedenken Sie: Online-Bestellungen bei multinationalen Konzernen finanzieren weder unsere Krankenhäuser, noch die Schulen, noch die Kunst.

Lassen wir nicht zu, dass das Virus unsere kulturellen Angebote killt.

Bleiben Sie gesund.

Ich hoffe, wir sehen uns auf einer der irgendwann nachgeholten Lesungen.

Quelle: Mail an die Redaktion