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Alice Bota erfreut ZEITleserInnen mit plattester antirussischer Propanda

Foto: H.S.

28.04.2020 - von Arnold Schölzel

"Die Hamburger Wochenzeitung Die Zeit veröffentlicht einen Artikel ihrer Politikredakteurin Alice Bota über das russische Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges. Überschrift: »Der Kitsch des Sieges«. Darunter steht: »Russland gedenkt seiner Kriegstoten am 9. Mai. Es ist eine Erinnerung, mit der zunehmend Politik gemacht wird.« Eine Formulierung wie »Siegkitsch« in Bezug auf Russland war bislang von Leuten zu erwarten, die 1991 beim Zerfall der Sowjetunion den deutschen Endsieg feierten. Die Phrase »zunehmend« signalisiert allerdings Verunsicherung. Nimmt das Politikmachen mit Erinnerung seit 1945 zu? Breitet sich das seit 75 Jahren aus oder erst jetzt? ... Frau Bota erwähnt immerhin, dass »etwa 27 Millionen Menschen aus den damals fünfzehn Ländern der Sowjetunion« den Krieg nicht überlebten. Die Pläne zur Kolonisierung des Landes und zur Vernichtung Dutzender Millionen Menschen streift sie nicht. Aber das ist geschenkt, das war bei Deutschland-West und seiner freien Presse seit 1945 nie anders. Frau Bota aber bringt nun die frische, vitale Bewegungsenergie in die Sache, die z. B. Björn Höcke für seine »erinnerungspolitische Wende« in Anspruch nimmt. Denn in ihrem Text steht so etwas: »Bis heute ist das Leben eines Russen von drei Unausweichlichkeiten geprägt: Er wird geboren, er wird sterben, und jemand in seiner Familie hat in diesem Krieg Furchtbares erlitten.« Man ersetze in dieser Passage »Russen« durch »Juden« und es lässt sich sagen: Höcke hat seine 180-Grad-Wende in der Zeit mit Frau Bota erreicht. Der Russe – eine Unausweichlichkeitsgeschichte.

Den Beitrag von Arnbnold Schölzel weiterlesen in Junge Welt vom 27.4.2020 unter: Link

Quelle: Junge Welt