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26.05.2020 - von Manfred Schmidtlein , Taufkirchen
Der Münchner Merkur veröffentlichte am Montag den 18. Mai 2020 den Artikel: "Corona leert die Rentenkassen". Der Artikel aktivierte 10 kritische Leserbriefschreiber darauf zu antworten. Auch die ADG-Mitglieder Siegfried Pielsticker und Manfred Schmidtlein waren mit dabei.
Leserbrief zum Artikel im Münchner Merkur am Montag, den 18. Mai 2020
"Corona leert die Rentenkasse"
Corona-Krise, an den Sozialausgaben wird gespart!
Immer, wenn das Geld in der Staatskasse knapp wird, kommen die sog. Rentenexperten Raffelhüschen, Rürup, Börsch-Supan und Co mit klugen Ideen und wollen an der Rentenschraube drehen. Sie verlangen z.B. Rentenkürzungen bzw. Aussetzung der Rentenerhöhungen und prangern die angeblich so hohen Bundeszuschüsse an.
Bei den Bundeszuschüssen wird wissentlich unterschlagen, dass es sich nicht um Zuschüsse handelt, sondern dass hier Leistungen finanziert werden, welche der Bund per Gesetz für gesamtgesellschaftliche Aufgaben beschlossen hat z.B. Mütterrente, West-Ost-Transfer usw.
Für diese Aufgaben wurden auch keine Beträge in die Rentenkasse einbezahlt. 2019 betrugen diese versicherungsfremden Leistungen rd. 110 Mrd. Euro. Der Bund hat diese aber nur mit rd. 72,3 Mrd. Euro (Bundeszuschuss) beglichen. Somit haben wir einen Fehlbetrag von 37,7 Mrd. Euro, welcher über die Rentenbeiträge finanziert und den Rentnern vorenthalten wurde.
37,7 Mrd. Euro mehr Rentenausgaben wären 13,7% höhere Renten. Wie hat der Ex-Politiker Sigmar Gabriel am Beginn der Corona-Krise in einer Talkshow sinngemäß gesagt: „Die staatlichen Hilfen für die Corona-Krise werden uns viel Geld kosten und am ehesten wird dann, wie schon immer, an den Sozialausgaben gespart.“
Manfred Schmidtlein, 18.05.2020
Leserbrief, wie er im Münchner Merkur am 19. Mai gedruckt wurde:
An den Sozialausgaben wird gespart! Immer, wenn das Geld in der Staatskasse knapp wird, wollen die Rentenexperten an der Rentenschraube drehen. Sie verlangen Rentenkürzungen bzw. Aussetzung der Erhöhungen und prangern die angeblich so hohen Bundeszuschüsse an. Bei den Bundeszuschüssen wird wissentlich unterschlagen, dass es sich nicht um Zuschüsse handelt, sondern dass hier Leistungen finanziert werden, welche der Bund per Gesetz für gesamtgesellschaftliche Aufgaben beschlossen hat: Mütterrente, West-Ost-Transfer usw. Für diese Aufgaben wurden auch keine Beträge in die Rentenkasse einbezahlt. 2019 betrugen diese verssicherungsfremden Leistungen 110 Milliarden Euro. Der Bund hat diese aber nur mit 72,3 Milliarden Euro Bundeszuschuss beglichen. Somit haben wir einen Fehlbetrag von 37,7 Milliarden, welcher über die Rentenbeiträge finanziert und den Rentnern vorenthalten wurde. 37,7 Milliarden Euro mehr Rentenausgaben wären 13,7% höhere Renten. Wie hat der Ex-Politiker Sigmar Gabriel zu Beginn der Corona-Krise sinngemäß gesagt: Die staatlichen Hilfen werden uns viel Geld kosten und am ehesten wird dann, wie schon immer, an den Sozialausgaben gespart.
Manfred Schmidtlein
Taufkirchen
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