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Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt gegründet

Foto: H.S.

23.07.2020 - von Hanne Schweitzer

Wenn es denn nicht abgesagt wurde, wofür einiges spricht, denn unter Link, abgerufen am 24.7.2020, sind lediglich drei der Beteiligten (Klöckner, Kerber, Giffrey) zu sehen, die an einem namentlich nicht benannten See fotografiert wurden, wo sie ein Schild hochhalten, statt, wie angekündigt bei einem Festakt in der Aula des „Gymnasium Carolinum“ in Neustrelitz. Dort sollten die drei vom See eigentlich auftreten. Für das Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Franziska Giffey, für das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat der Staatssekretär Dr. Markus Kerber, und für das Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner. Aber egal ob virtuell oder real in der Aula: Die Kohle wurde genehmigt, die Jobs im Vorstand sind vergeben, wer in den Beirat ein Mitglied entsenden darf, ist festgelegt. Die Stiftung wurde gegründet, was will man mehr!
Dank des Nordkuriers wissen wir: Sogar der Festakt hat stattgefunden. Zur Gründungsfeier in der Aula am Gymnasium Carolinum waren die Bundesministerinnen Franziska Giffey (SPD) und Julia Klöckner (CDU) sowie MV-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach Neustrelitz gekommen. Link

Gründungsvorstände der Stiftung:
Katarina Peranic und Jan Holze werden noch im Juli dieses Jahres ihre neue Tätigkeit in Neustrelitz aufnehmen. Hauptaufgabe der beiden Vorstände wird es zunächst sein, die operative Geschäftstätigkeit der Stiftung aufzubauen. Dabei werden sie in der Anfangsphase durch die drei federführenden Bundesministerien s.o., unterstützt.

Sinn und Zweck der Stiftung:
1.
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Franziska Giffey:

„... Endlich wird es nun eine deutschlandweit aktive Stiftung geben, die das Engagement anerkennen, wertschätzen, fördern und stärken wird und die mit konkreter Unterstützung Vereinen und Zivilgesellschaft unter die Arme greift. Besonders bei der Digitalisierung ist das wichtig – ... Und auch, dass die Stiftung die strukturschwachen und ländlichen Gebiete in den Blick nimmt und dort die Entwicklung des Engagements fördert, ...“

2.
Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, Horst Seehofer:

„30 Millionen Menschen sind in Deutschland ehrenamtlich tätig. ... Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt wird die Ehrenamtlichen dabei unterstützen, damit gerade auch strukturschwache Regionen lebenswert bleiben. ...“

3.
Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner:

„Richtig und wichtig ist daher, den Engagierten mit der Stiftung als zentraler Anlaufstelle den Rücken zu stärken. Mit Vernetzung, Beratung und Qualifizierung wollen wir dafür sorgen, dass gerade dort, wo weniger Menschen wohnen und sie weniger Angebote haben, Ehrenamt bestmöglich wirken kann. Ein großes Anliegen ist mir zudem, den Helfern zu helfen, die wegen der Corona-Krise ins Straucheln geraten sind. (INS STRAUCHELN GERATEN?*) Für sie (ALSO FÜR DIE GESTRAUCHELTEN) habe ich (!) ein millionenschweres Soforthilfeprogramm¹ aufgelegt, die Bewerbungsphase dafür startet an diesem Mittwoch. Wir unterstützen, damit weiter geholfen werden kann.“

Der Vorstand wird:
"... die Stiftung partizipativ und partnerschaftlich als Kompetenz- und Servicestelle für Engagement und Ehrenamt in Deutschland aufbauen, und mit Rat und Tat sowie Förderung zur Seite stehen," erläutert Katarina Peranic, Vorstandsmitglied der Stiftung, das weitere Vorgehen. „Dabei wollen wir mit den bestehenden Engagementstrukturen eng zusammenarbeiten; Doppelstrukturen vermeiden und werben schon jetzt um Vertrauen, um die Stiftung gemeinsam mit der Zivilgesellschaft zu einem Erfolg zu machen,“ ergänzt Jan Holze, ebenfalls Vorstandsmitglied der Stiftung und Teil der Doppelspitze. Beide sind sich einig: "Die Stiftung muss für Ehrenamt und Engagement einen wirksamen Mehrwert bringen. Dafür wollen wir uns engagieren.“

Der 19-köpfige Stiftungsrat
beaufsichtigt die Stiftung und entscheidet in allen Angelegenheiten, die für die Stiftung und ihre Entwicklung von grundsätzlicher oder besonderer Bedeutung sind. Die Zusammensetzung des Stiftungsrats soll die Vielfalt des bürgerschaftlichen Engagements und Ehrenamts in Deutschland widerspiegeln sowie den Deutschen Bundestag, die Länder und Kommunen in die Stiftungsarbeit einbinden.

Mitglieder im Stiftungsrat sind:
- Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
- Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat
- Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft
- vier Mitglieder des Bundestags (jeweils ein Mitglied aus dem Haushaltsausschuss, dem Familienausschuss, dem Innenausschuss und dem Landwirtschaftsausschuss)
- zwei Vertreterinnen und Vertreter der Bundesländer
- Deutscher Landkreistag als Vertretung der kommunalen Spitzenverbände
- Bundesverband der Deutschen Stiftungen e.V.
- Bündnis für Gemeinnützigkeit
- Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V.
- Deutscher Olympischer Sportbund
- ein Vertreter der Unfall- und Rettungsdienste
- Bundeskonferenz der Migrantenorganisationen
- Deutscher Land Frauenverband e.V.
- Bund der Deutschen Landjugend e.V.Bundesmusikverband Chor & Orchester e.V.

Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt ist ... ein zentrales Ergebnis der Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ ... Sitz der Stiftung ist die Stadt Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern.

Zum ersten Mal wird es mit der Stiftung nun eine bundesweite Anlaufstelle für die ehrenamtlich und bürgerschaftlich Engagierten in Deutschland geben. Die Aufgaben der Stiftung sind vielfältig. (Was auch sonst.)
- Ein Schwerpunktthema der Stiftungsarbeit wird die Digitalisierung sein. (!)
- Zudem wird sie die Informationsangebote bündeln, damit engagierte Bürgerinnen und Bürger gute und erprobte Konzepte schnell und unkompliziert einsetzen können.
- Die Stiftung wird darüber hinaus auch bei der Nachwuchsgewinnung unterstützen und Fortbildung anbieten.

Ab 2021 sind finanzielle Mittel in Höhe von bis zu 30 Millionen jährlich für die Stiftung vorgesehen.[/b]


¹Milliarden für die Konzerne, fünf Millionen für gemeinnützige Organisationen und die wegen der Coronakrise ins Straucheln geratenen Helfern
"Die Corona-Pandemie hat auch viele ehrenamtliche Initiativen in Schieflage gebracht. Denn auch wenn zwischenzeitlich viele Kontaktbeschränkungen wieder aufgehoben wurden, müssen sie ihre Arbeit immer noch an eine Vielzahl von weiterhin bestehenden Auflagen und neue Rahmenbedingungen anpassen. Das führt zu erheblichen Einschränkungen sowie zusätzlichen Aufwendungen und Kosten. Die Folge: Ehrenamtliche Angebote werden eingeschränkt oder sogar ausgesetzt. Darunter leiden insbesondere Bürger in schwierigen Lebenssituationen und solche, die aufgrund ihrer persönlichen Umstände in der Corona-Pandemie besonders angehalten sind, Kontakte zu minimieren. In den ländlichen Räumen ist es für diese schutzbedürftigen Gruppen beispielsweise schwierig, sich mit Lebensmitteln zu versorgen.

Um vor allem Projekte und Initiativen passgenau zu unterstützen, die die Bürger versorgen, hat die Bundesministerin für die ländlichen Räume, Julia Klöckner, ein millionenschweres Soforthilfeprogramm aufgelegt: "Ehrenamt stärken. Versorgung sichern.". Die Bewerbungsphase dafür startet heute, 24. Juni 2020. Beantragt werden kann eine Förderung von bis zu 8.000 Euro. Insgesamt stehen fünf Millionen Euro zur Verfügung.

Bundesministerin Julia Klöckner: "Wir helfen den Helfern, die wegen der Corona-Krise ins Straucheln geraten sind. Ihnen will ich mit dem Sonderprogramm einen kräftigen Schub geben. Das ist gut angelegtes Geld. Die Angebote sind ein wichtiger Beitrag für attraktive ländliche Regionen. Wenn es um die Lebensmittelversorgung geht, sind sie für viele Menschen existentiell. Wir unterstützen – damit in und nach der Krise weiter geholfen werden kann."

Der Deutsche Landkreistag (DLT) unterstützt die Sondermaßnahme. Landrat Bernhard Reuter, Vizepräsident des DLT: "Es ist für uns selbstverständlich, dass wir mithelfen, die Projektmittel gezielt und schnell dorthin zu bringen, wo sie gebraucht werden. Ehrenamtliche Hilfe für Personen, die es in der Corona-Zeit besonders schwer haben, ist von unschätzbarem Wert. Wir wissen um die Probleme, die gerade diese Arbeit in den vergangenen Monaten deutlich erschwert hat. Insofern sind wir für dieses Förderprogramm dankbar und fühlen uns eng verbunden mit dem Bundesministerium in unserem gemeinsamen Bestreben, ländliche Räume zu stärken."

Förderfähig sind etwa Ausgaben für Schutzausrüstung, Mieten für Fahrzeuge oder digitale Ausstattung, mit der die Arbeit koordiniert und trotz räumlicher Distanz der Kontakt zu den Menschen gehalten werden kann. Die Zuwendungen werden als nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt.

Hintergrund
Wer kann sich bewerben?
Antragberechtigt sind Initiativen, deren Maßnahmen überwiegend in kreisangehörigen Städten und Gemeinden von maximal 50.000 Einwohnern wirken.
Ab dem 24. Juni 2020 können folgende Organisationen, die über eine Niederlassung in der Bundesrepublik Deutschland verfügen, eine Interessenbekundung einreichen:

eingetragene Vereine (e. V.),
gemeinnützige GmbHs (gGmbH),
öffentlich-rechtliche Religionsgesellschaften,
als gemeinnützig anerkannte Stiftungen des bürgerlichen Rechts,
genossenschaftlich organisierte Dorfläden und Dorfgaststätten

Wie kann man sich bewerben?
Das Bewerbungs- und Antragsverfahren ist zweistufig angelegt und wird von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in Abstimmung mit dem Deutschen Landkreistag (DLT) sowie den Landkreisen durchgeführt.
Initiativen, die besonders schutzbedürftige Gruppen durch ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe und bürgerschaftlich getragene Nahversorgung in ländlichen Räumen unterstützen, reichen in der ersten Stufe eine kompakte Interessenbekundung ein: Link

Die Interessenbekundung enthält u. a. Eckdaten zur Initiative, deren Tätigkeitsbereich und der geplanten Maßnahmen, für die eine Förderung beantragt werden soll.
Nur Interessenten, deren Interessenbekundungen die in der Bekanntmachung formulierten Anforderungen vollständig erfüllen, können im späteren Antragsverfahren eine Bewilligung für ihren Förderantrag erhalten.
Die Interessenbekundungen werden entsprechend der Reihenfolge ihres Eingangs beim Projektträger an die jeweiligen Landkreise weitergeleitet, in denen die Maßnahmen überwiegend wirken.

Was wird gefördert?
- Neuanschaffungen und Beauftragungen für Maßnahmen, die dem Schutz der Gesundheit von Mitgliedern und deren Kontaktpersonen dienen (z.B. Schutzmasken, Desinfektionsmittel),
- Neuanschaffungen, Beauftragungen und Fahrtkostenerstattungen für Maßnahmen, die Transportleistungen zur Sicherstellung der Nahversorgung, insbesondere mit Lebensmitteln, sowie Mobilitätsaufwendungen auf Seiten der Mitglieder der Initiativen betreffen (z.B. Fahrräder, Transportboxen),
- Neuanschaffungen und Beauftragungen für Maßnahmen, die die Zusammenarbeit von Mitgliedern der Initiative untereinander und mit Kontaktpersonen mit Hilfe einer digitalen Ausstattung der Initiative verbessern (z. B. Kameraequipment und Headsets für Videokonferenzen).

Wie hoch ist die Förderung?
Förderfähig sind Aufwendungen zur Finanzierung mit einem Zuwendungsbetrag von mindestens 2.000 und maximal 8.000 Euro.
Die Zuwendungen werden im Wege der Projektförderung auf Ausgabenbasis als nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt.
Eine Antragstellung setzt voraus, dass die Antragsteller keine finanziellen Eigen- oder Drittmittel in das Vorhaben einbringen können. Die Förderung erfolgt als Vollfinanzierung mit 100 % der förderfähigen Ausgaben.
Die Zuwendungen werden bei Bewilligung auf einen Höchstbetrag begrenzt. Sie dürfen die tatsächlichen Ausgaben nicht überschreiten.

Es wird angestrebt, dass für den überwiegenden Teil der Zuwendungsempfänger der Förderzeitraum im August oder im September 2020 beginnen kann. Der Förderzeitraum endet für alle Zuwendungsempfänger spätestens am 30. November 2020.

Erschienen am 24. Juni 2020 im Format Pressemitteilung" unter: Link

Web-Ansicht der Pressemitteilung Startschuss für Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt: Link

Webseite der Stiftung, abgerufen am 24.7.2020: "Hier entseht (sic) die neue Webseite der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt". ... Link

Link: Unterausschuss ehreamtliches Engagement tagt nicht mehr öffentlich
Quelle: PM Bundesfamilienministerium