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6.+9. August 1945: Abwurf von Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki

Foto: H.S.

06.08.2020 - von H.S.

Vor 75 Jahren wurden aus Bombern der US-Luftwaffe über die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki Atombomben abgeworfen. Hunderttausende Menschen wurden getötet, die einen verglühten im Augenblick der Explosion, andere starben nach Stunden oder Tagen unter unsagbaren Qualen. Wieder andere schleppten sich noch durch Jahre und Jahrzehnte mit der Radioaktivität, die ihren Leib auffraß.

Dem nuklearen Inferno war der massive Angriff der US-Luftwaffe auf Tokio im März 1945, noch mit konventionellen Brandbomben, vorausgegangen. Mit fürchterlicher Wirkung. Schätzungen der Opfer liegen zwischen 80.000 und 100.000. Mag dieser Massenmord noch für militärische Hirne einen militärischen Sinn gehabt haben, nämlich den aggressiven japanischen Militarismus zur Kapitulation zu zwingen – dem Feuersturm über Hiroshima und Nagasaki lässt sich dieser Sinn nicht mehr andichten. Japans Führung war schon vor dem 6. August 1945 bereit, die Waffen zu strecken.
Terror ist willkürliche Gewalt. Die beiden Atombombenabwürfe waren ein Terrorakt. ...
weiterlesen Artikel von Manfred Idler in der UZ unter: Link

Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW fordert die Bundesregierung auf, die katastrophalen humanitären Folgen von Atomwaffen endlich anzuerkennen und sich nicht länger zu weigern, den UN-Vertrag für ein Verbot von Atomwaffen zu unterzeichnen. Mit der Ratifizierung des Vertrages durch Fidschi (7. Juli) und Botswana (15. Juli) sind dem Abkommen mittlerweile 40 Länder beigetreten. 82 weitere Staaten haben den Vertrag unterzeichnet und bereiten ihren Beitritt gerechnet.
IPPNW unter: Link

BÜCHEL ATOMBOMBENFREI
Rechtslage: Deutschland hat sich im Atomwaffensperrvertrag verpflichtet, Atomwaffen und auch die Verfügungsgewalt darüber, von niemandem anzunehmen - weder unmittelbar noch mittelbar. Der Internationale Gerichtshof hat am 8.7.1996 die Androhung des Einsatzes und den Einsatz von Atomwaffen für völkerrechtswidrig erklärt.
Der Bundestag hat sich 2010 fraktionsübergreifend für den Abzug der Atomwaffen aus Deutschland ausgesprochen. Durch die „nukleare Teilhabe“ ausgerechnet von Deutschland in der NATO werden diese Verpflichtungen gebrochen. 2017 verabschiedeten 122 Staaten den Text für den UN-Atomwaffenverbotsvertrag. Deutschland boykottiert seinen Beitritt bis heute.
Wir fordern von der Bundesregierung
1. den Stopp der nuklearen Aufrüstung
2. den Beitritt zum UN-Atomwaffenverbot
3. den Abzug der amerikanischen Atomwaffen aus Büchel im Hunsrück.
Büchel atombombenfrei unter: Link

Hiroshima und Nagasaki – vor 75 Jahren begann das Atomzeitalter mit einem zweifachen Bombenabwurf, der bis heute ein Abgrund des Menschlichen ist. ... Das Undenkbare – es könnte wieder geschehen.
Gastkommentar Florian Coulmas, Neue Zürcher Zeitung, 04.08.2020, 05.30 Uhr unter: Link

Die Bundeswehr [/b
hält seit Jahren Tornado Kampfjets für die US-Luftwaffe bereit, mit denen amerikansiche Atombomben transportiert und abgeworfen werden können. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat den Kauf von 45 US-Kampfjets des Typs F-18 zugesagt. Die sollen die n Tornados überflüssig machen und statt dieser (US-)amerikanische Atombomben transportieren und aus der Luft abwerfen. Kostenpunkt: ca. acht Milliarden US-Dollar.

[b] "Unterzeichnen Sie die Petition UN-Atomwaffenverbot!"
Link

[b]Gedenktage allein bewirken nichts!

Wieder einmal wird weltweit der Katastrophe von Hiroshima mit ihren vielen Tausenden von Toten und lebenslang verkrüppelten Menschen gedacht. Schon die historische Aussage, der Abwurf dieser Atombombe sei erfolgt, obgleich die USA wussten, dass der Zusammenbruch Japans vor der Tür stand, lässt Zweifel an der Rechtmäßigkeit dieses unmenschlichen Angriffs auf die japanische Zivilgesellschaft aufkommen. Hört man zusätzlich, dass es den USA auch darum ging, endlich mal die Funktionstüchtigkeit der Bombe im Ernstfall auszuprobieren und außerdem mit dieser Machtdemonstration das sozialistische Lager unter Stalin von einem Konflikt mit dem westlichen Verbündeten abzuschrecken, dann erfüllt die ganze Aktion den Tatbestand eines Kriegsverbrechens, nämlich den vorsätzlichen Angriff auf die Zivilbevölkerung und auf zivile Objekte. Sie war strategisch nicht unbedingt erforderlich.

Kein Wunder, wenn die Japaner das Kriegsende nicht als „Befreiung“ erlebt haben. Wie man liest, warten die Überlebenden bereits seit mehr als zwei Generationen auf die
Abschaffung der Atomwaffen und hoffen, dass dies der nächsten Generation endlich gelingt. Aber Gedenktage helfen dabei nicht weiter. Wir wissen, dass mit Kriegen stets Unmenschlichkeit verbunden ist, und trotzdem verstehen wir weiterhin den Krieg als politische Option. Was nutzt uns dann die Erinnerung an zerbombte Städte, Konzentrationslager, unrechtmäßige Hinrichtungen von Widerstandskämpfern und andere Greueltaten? Da bleiben Gedenktage letztlich nur Alibiveranstaltungen. Das Brusttrommeln, Kriegsgeschrei und Säbelrasseln gehört weiterhin zur Tagesordnung, die Waffenschmieden laufen auf Hochtouren, und selbstverständlich versuchen etliche Machthaber immer noch, Atombomben zu besitzen, um damit drohen oder, wenn es gerade passt, auch Leben und Lebensräume vernichten zu können.

Wann endlich erklärt die Völkergemeinschaft den Besitz von Atomwaffen jeglicher Art, ihre
Lagerung und erst recht ihren Einsatz grundsätzlich zu einem schweren Verstoß gegen das
Humanitäre Völkerrecht, der durch den internationalen Gerichtshof zu ahnden ist? Das würde auch für unsere Generation 80plus, die noch einige Kriegs- und Nachkriegsjahre miterleben musste, einige der Sorgen um die Zukunft unserer Nachfahren abbauen.
Gerd Feller, Bremen

Quelle: UZ, Büchel Atombombenfrei, IPPNW

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